In Hannover haben internationale Aktivist:innen der Gruppen Gemeinsam Kämpfen, Women Defend Rojava sowie der Jungen Frauenkommunen eine beeindruckende Reihe von Aktionen im Rahmen der Global Free Öcalan Days initiierte. Diese Kampagne fordert die Freilassung von Abdullah Öcalan, dem Gründer der PKK, der seit 25 Jahren in türkischer Isolation gefangen gehalten wird, und strebt eine politische Lösung für die kurdische Frage an.
Bereits zu Beginn der Aktionstage wurde mit einer kraftvollen symbolischen Geste auf die Isolation Öcalans hingewiesen. Frauen begaben sich am Dienstag in die Innenstadt von Hannover, um 25 Jahresringe der Isolation zu visualisieren. Diese Ringe wurden anschließend zusammen durchbrochen, was bei den Passantinnen und Passanten auf reges Interesse stieß. Sie blieben stehen, lasen die Zitate und informierten sich über Öcalans aktuelle Situation.
Höhepunkt der Kampagne: Theateraufführung
Ein besonderes Highlight wird am 9. Oktober 2024 die interaktive Theateraufführung „7 Akte gegen die Menschlichkeit – Die Odyssee Abdullah Öcalans“ sein. Dieses Stück wird die Zuschauer auf eine dramatische Reise durch die politische Geschichte Öcalans mitnehmen und zur Mobilisierung für seine Freiheit aufrufen. Es beleuchtet die komplexen historischen Umstände, die zu Öcalans Gefangennahme führten, und verknüpft globale politische Krisen der 90er Jahre, wie etwa die Amtsenthebung von Bill Clinton und den Kosovo-Konflikt.
Der behandelte historische Kontext ermöglicht es dem Publikum, die dramatischen Wendungen der Geschichte aus Öcalans Perspektive zu erleben. Es wird eine Gelegenheit geschaffen, über die politischen Hintergründe und deren Auswirkungen zu diskutieren.
Ebenfalls ist eine Flyeraktion am Mittwoch durch die linke Szene organisiert worden. Aktivist:innen informierten intensiv über Öcalans Philosophie sowie die Notwendigkeit seiner Freilassung. „Schluss mit 25 Jahren Isolation, Folter und Rechtlosigkeit“ hieß es in den Gesprächen. Die Flyer, die bei dieser Aktion verteilt wurden, warben zudem für die globalen Aktionstage vom 1. bis 10. Oktober 2024, wobei das Ziel ist, die Isolation Öcalans zu beenden und eine demokratische Lösung für die kurdische Frage zu ermöglichen.
Die Dringlichkeit dieser Forderungen wurde durch das Fehlen jeglichen Kontakts zu Öcalan in den letzten drei Jahren unterstrichen, da die türkische Regierung alle Bemühungen behindert, seinen Zustand zu klären.
Vielfalt der Aktionen
Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis fand am Donnerstag am Maschsee statt. Aktivist:innen verteilten Luftballons an Kinder und Flyer zur Demokratischen Nation an Erwachsene. Die Botschaft der Aktion war klar: Die Ideen Öcalans, die in seinem Werk „Manifest der demokratischen Zivilisation“ formuliert sind, bieten Perspektiven für ein alternatives Zusammenleben und des aus der Vision der „Demokratischen Nation“. Hierbei wird Demokratie nicht nur als Regierungsform, sondern als bindendes Element der Gesellschaft betrachtet, das auf Freiheit und Vielfalt der Individuen beruht.
Zusätzlich wurde am Freitag eine Aktion unter dem Motto „Kämpfe verbinden“ veranstaltet, bei der politische Gefangene aus verschiedenen Regionen der Welt thematisiert wurden. Diese Demonstration führte vor Augen, dass es global gesehen eine Vielzahl an Personen gibt, die in ähnlichen Situationen wie Öcalan gefangen sind.
Im Rahmen dieser Aktion stellten die Teilnehmer:innen zwölf politische Gefangene vor, darunter neben Öcalan auch Leonard Peltier sowie Anna Beniamino und Anastasia Kukhta, die aufgrund ihrer politischen Aktivitäten verhaftet wurden. Dies schuf ein starkes Bewusstsein für die Notwendigkeit, alle politischen Gefangenen zu befreien und die Idee der Verbundenheit zwischen verschiedenen Kämpfen hervorzuheben.
Die Global Free Öcalan Days in Hannover sind eine bedeutende Gelegenheit, nicht nur für den kurdischen Freiheitskampf, sondern auch für die Unterstützung aller politischen Gefangenen einzutreten. Informationen zu diesen Veranstaltungen und weitere Details finden sich in einem umfassenden Bericht auf anfdeutsch.com.
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