In Hannover wurde die Stadt in den letzten Tagen von einem unaufhörlichen Chor von Stimmen geprägt. Die chor.com, das bedeutendste Branchentreffen für Chormusik, zog rund 1.400 Teilnehmer aus ganz Deutschland und über 20 andere Länder an. Konzerte in verschiedenen Sälen und Kirchen der Stadt boten den Anwesenden die Möglichkeit, die Kraft des gemeinsamen Singens zu erleben, wobei das Publikum in einem besonderen Konzert aktiv mitwirken durfte.
Diese Veranstaltung stellte nicht nur einen musikalischen Leckerbissen dar, sondern auch eine wichtige Plattform für Austausch und Interaktion. Teilnehmer berichteten begeistert von der Möglichkeit, mit Fachkollegen ins Gespräch zu kommen. Ein Teilnehmender hob hervor: „Es ist großartig. Man hat wirklich die ganze deutsche Chorszene hier, es ist unfassbar angenehm, sich zu vernetzen.“ Dies zeigt, dass die chor.com nicht nur als Ort für Konzerte, sondern auch als Raum für wertvolle Netzwerkarbeit und den Austausch über Herausforderungen in der Chorarbeit wahrgenommen wird.
Vielfalt der Themen
Das Programm dieser Jahre war vielfältig. In über 160 Workshops und drei Masterclasses hatten die Besucher Gelegenheit, neue Methoden für die Chorarbeit zu erlernen. Ein zentrales Thema war die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Chorproben, ein innovativer Ansatz, der als zukunftsweisend angesehen wird. Zudem wurden Methoden diskutiert, um Menschen für das Chorsingen zu gewinnen, was in der aktuellen Zeit von großer Bedeutung ist. Ein breit angelegtes Angebot umfasste auch Workshops über inklusives Proben und das Notenlesen.
Darüber hinaus wurde auch Raum für politische und gesellschaftliche Themen geschaffen. Ein Projekt, das sich mit dem Internationalen Gerichtshof auseinandersetzt, zielt darauf ab, gesetzliche Regelungen zum Thema Ökozid zu unterstützen. Dies zeigt den Willen der Chorgemeinschaft, sich aktiv für Umwelt- und Gesellschaftsthemen starkzumachen.
Stimmungsvolle Rückmeldungen
Der künstlerische Leiter Stephan Doormann äußerte sich sehr positiv über die diesjährige Veranstaltung. Er betonte die wichtigen Begegnungen und den erheblichen Austausch, der die Atmosphäre prägte. „Überwältigende Rückmeldungen. Es gibt strahlende Gesichter allerorten. Die Leute fallen sich in die Arme, einfach, weil sie sich endlich wiedersehen“, so Doormann. Diese sentimentale Note verdeutlicht, wie wichtig solche Events für die Gemeinschaft sind.
Der Fokus auf die Arbeitsbedingungen von Komponistinnen und die Sichtbarkeit von Frauen in der Chormusik wurde ebenfalls prominent behandelt. Der Dialog über diese Themen wird als entscheidend für die Zukunft der Chormusik angesehen, da er den Weg für mehr Gleichheit und Vielfalt ebnen kann.
Ein weiterer Höhepunkt des Treffens war die Interaktion mit Künstlicher Intelligenz, bei der technische Hilfsmittel zur Verbesserung der Probe genutzt wurden. Diese innovative Herangehensweise könnte in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.
Mit der festlichen Abschlussatmosphäre und dem enormen Engagement aller Beteiligten wird die nächste chor.com im Jahr 2026 mit großer Vorfreude erwartet. Der genaue Veranstaltungsort steht noch nicht fest, jedoch lässt die bisherige Resonanz darauf schließen, dass die Chormusikszene weiter florieren wird.
