In einer entscheidenden Wende für das bevorstehende Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 haben die Veranstalter eine strengere Sicherheitsregelung eingeführt. Die Fans von Hannover 96 dürfen zwar zum Spiel nach Braunschweig reisen, jedoch nur in stark reduzierter Zahl. Das Sicherheitskonzept wurde kurzfristig auf Drängen der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens (SPD) überarbeitet. Diese Maßnahme wurde notwendig, nachdem die Polizei das ursprüngliche Konzept als unzureichend befunden hatte.
Die Zahl der Gästetickets wurde um 40 Prozent gekürzt, was bedeutet, dass nur 1.260 statt der ursprünglich vorgesehenen 2.100 Anhänger von Hannover 96 zum Derby kommen dürfen. Zudem wurden Fan-Utensilien weitestgehend verboten, um mögliche Störungen zu vermeiden. Auch die Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen im Stadion wurde zugesichert, darunter intensivere Videoüberwachung und ein verstärkter Einsatz von Ordnern zur Gewährleistung der Sicherheit.
Sicherheitsbedenken im Fokus
Anlass für die strengen Maßnahmen sind gewalttätige Auseinandersetzungen und der Einsatz von Pyrotechnik bei vorherigen Derbys, die zu mehreren Verletzten führten. Behrens betonte, dass das vergangene Verhalten bei solchen Spielen nicht akzeptabel sei und warnt vor einem zukünftigen Ausschluss aller Auswärtsfans, falls sich die Situation nicht verbessert. "Es ist die letzte Chance, ein friedliches Fußball-Erlebnis zu schaffen", sagte sie.
Die Eintracht Braunschweig reagierte auf die neue Sicherheitslage und unterstützt die Strategie der Innenministerin. Präsidentin Nicole Kumpis erklärte, dass die negativen Ereignisse aus den vergangenen Spielen nicht erneut auftreten dürften. Sie äußerte jedoch, dass eine kollektive Bestrafung durch einen Ausschluss der Gästefans nicht sinnvoll sei. Das Team war erfreut, dass die Ministerin letztendlich von ihrem Sicherheitskonzept überzeugt werden konnte, was nach mehreren Gesprächen entstanden ist.
Polizei und Sicherheitskräfte im Einsatz
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) äußerte ebenfalls Bedenken. Obwohl sie die Entscheidung begrüßten, dass Fans von Hannover 96 erlaubt sind, unterstrichen sie, dass die Polizei am Spieltag voll gefordert sein werde. Sie forderte zudem nachhaltige Lösungen, um langfristig das Gefährdungspotenzial während Fußballspielen zu reduzieren. Dazu gehören umfassende Sicherheitsmaßnahmen wie personalisierte Tickets und strenge Kontrollen am Einlass.
Das nächste Niedersachsen-Derby findet am Sonntag, den 6. Oktober, im Eintracht-Stadion statt, und die Regelungen gelten vorerst nur für dieses spezifische Spiel. Experten betonen die Notwendigkeit einer dauerhaften Strategie zur Verbesserung der Sicherheit bei Fußballveranstaltungen und der Verhinderung von gewalttätigem Verhalten.
Details zur Meldung