Hameln. Ein spektakulärer Mordfall zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Der 30-jährige Mehmet Sait N. sieht sich beschuldigt, den 62-jährigen Frührentner Hans D. ermordet zu haben. Im Mittelpunkt steht ein Antrag, der vor dem Schwurgericht in Hannover gestellt wurde. Der Strafverteidiger Roman von Alvensleben möchte den Hergang des Verbrechens mithilfe des Blutspurenspezialisten Prof. Dr. Oliver Peschel von der Universität München rekonstruieren lassen. Diese Maßnahme entspricht den Versuchen, die Unschuld von Mehmet Sait N. zu beweisen.
Die Tat ereignete sich in der Nacht vom 2. auf den 3. März in einem Achtparteienhaus in der Stüvestraße. Von Alvensleben ist sich sicher, dass die Beweise klar gegen die Tatbeteiligung seines Mandanten sprechen. „Der Sachverständige wird bestätigen, dass sich Mehmet Sait N. als Täter ausgeschlossen werden kann,“ sagte der Anwalt vor Gericht.
Waren zwei Pärchen an dem Raubmord beteiligt?
Die Situation wird kompliziert durch die Aussage von Sarah W., die zugibt, ihm am Tatort ein Küchenmesser übergeben zu haben. Diese zentrale Aussage könnte zu einer Wende im Fall führen – falls sie denn der Wahrheit entspricht. Mehmet Sait N. bestreitet, die Tat begangen zu haben. Auf die Frage, wie er das Smartphone, das in der Wohnung des Opfers gestohlen wurde, verkauft habe, zeigte er sich uneinsichtig. Er behauptet, dass ihm das Handy ohne Wissen in seinen Rucksack gesteckt wurde.
Laut Sarah W. hat Mehmet bei dem Mord an Hans D. zwei verschiedene Messer benutzt. Diese Behauptung wird von der Verteidigung angezweifelt. Der Anwalt von Alvensleben hält ihre Aussagen für wenig glaubwürdig und stellt in Frage, warum sie in vorherigen Erzählungen nur von einem Messer sprach. Der Gerichtsmediziner wiederum kommt zu dem Schluss, dass es sich höchstwahrscheinlich um ein einziges Messer handelte. Die genaue Natur der tatbeteiligten Personen bleibt unklar, und es wird erwartet, dass die Rekonstruktion des Geschehens weitere Lichtblicke bringen könnte.
Ein weiterer Aspekt, der in der Debatte steht, ist die Behauptung eines neuen Zeugen, dass bis zu vier Personen an dem Verbrechen beteiligt gewesen sein könnten. Dies könnte das Geschehen rund um die Mordnacht erheblich beeinflussen und neue Ermittlungen anstoßen. Der angebliche Mittäter, der anscheinend vor der Polizei noch unbekannt ist, soll sogar Details über eine gewisse Natalia erwähnt haben, die sich mit 8000 Euro in ein anderes Land abgesetzt haben soll, nachdem sie einen Teil der Beute gefilmt hat.
Die weiteren Anhörungen und die Beweisaufnahme werden entscheidend sein, um Licht ins Dunkel zu bringen. Die Frage bleibt, ob Mehmet Sait N. tatsächlich der Mörder ist oder ob es andere Beteiligte gibt, die ins Fadenkreuz der Ermittlungen geraten sollten. Das Gerichtsverfahren wird mit Spannung verfolgt, und die nächsten Schritte könnten die entscheidenden Indizien liefern.
Für mehr Informationen zu dem Fall, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.dewezet.de.