Hameln. Die Stadtgalerie in Hameln, die seit ihrer Eröffnung am 11. März 2008 ein zentraler Punkt im Stadtbild ist, steht erneut im Fokus einer kontroversen Diskussion. Bereits vor dem Bau gab es gemischte Meinungen über die Notwendigkeit eines solchen Einkaufszentrums. Während Kritiker befürchteten, dass es als Fremdkörper wirkt und den stationären Handel in der Innenstadt belastet, sahen Befürworter Chancen auf zusätzliche Attraktivität und mehr Besucher in der Fußgängerzone.
Aktuell wird die Diskussion angestoßen durch die Nachricht von drei Läden, die im Frühjahr 2025 aus dem Gebäude ausscheiden werden. Diese Entwicklung weckt Erinnerungen an die Debatten, die sowohl vor als auch nach der Eröffnung der Stadtgalerie stattfanden. In einer Umfrage auf der Dewezet-Website haben sich kürzlich viele Leser zu ihren Einkaufserlebnissen in der Stadtgalerie geäußert.
Dewezet-Umfrage: Shoppen im ECE – ja oder nein?
Bis zum Montagmittag haben 990 Personen an der Umfrage teilgenommen und ihre Meinungen zu ihrem Shoppingverhalten in der Stadtgalerie abgegeben. Dabei zeigten 45,6 Prozent, dass sie seltener dort einkaufen. Etwa 31,2 Prozent gaben an, dass sie das ECE „nicht mehr“ besuchen, während 17,9 Prozent sogar sagten, dass sie nie dort einkaufen würden. Im Gegensatz dazu stehen nur 5,4 Prozent, die häufig in der Stadtgalerie shoppen.
Die zweite Frage, ob die Stadtgalerie durch die Schließung von drei Wellner-Läden an Attraktivität verlieren wird, beantworteten 364 Teilnehmer überwiegend mit Ja (56,3 Prozent), während nur 11 Prozent dies verneinten. Rund 32,7 Prozent konnten sich nicht entscheiden. Interessanterweise zielte die letzte Frage darauf ab, ob die Menschen primär zum Shoppen oder Um Essen in die Galerie gehen. Von den 335 Befragten nutzen 45,1 Prozent hauptsächlich die Einkaufsmöglichkeiten, während 26 Prozent die Gastronomie bevorzugen und 29 Prozent beide Angebote gleichermaßen nutzen.
Obwohl diese Umfrage nicht repräsentativ ist, spiegelt sie doch ein aufschlussreiches Meinungsbild wider. Ein Blick auf Facebook-Kommentare zeigt zusätzlich eine Vielzahl von Ansichten zu diesem Thema.
Leerstand in der Stadtgalerie – Belebung in der Ritterpassage
Der bevorstehende Weggang der Wellner-Geschäfte überrascht nicht jeden. Der Unternehmer Sascha Kurz sieht den Erwerb der Ritterpassage durch Holger Wellner als logische Folge und glaubt, dass es in ein bis eineinhalb Jahren zu einer Wiederbelebung kommen könnte. Auch die Entwicklung eines direkten Zugangs zu seinem Modehaus wird erwartet.
Stefan Luthe hingegen äußert, dass das Aus für den Lebensmittelmarkt Real den „endgültigen Gnadenstoß“ fürs Untergeschoss der Stadtgalerie darstellt. Viele Leser empfinden Real als einen wichtigen Anziehungspunkt, der Menschen in die Galerie gelockt hat und dessen Fehlen schmerzlich vermisst wird.
Ein weiteres Problem, welches von den Lesern angesprochen wird, sind die hohen Mietpreise. Rocco Lino bringt es auf den Punkt: „Die Zeit der Ladengeschäfte für Konsumartikel ist vorbei.“ Der Online-Handel habe einen grundlegenden Wandel in den Gewohnheiten der Verbraucher bewirkt. In einem Einkaufszentrum können heute nur noch Produkte angeboten werden, die nicht online erhältlich sind, wie etwa Gastronomie oder spezielle Freizeitangebote.
Dennoch gibt es auch positive Stimmen. Sven Sandvoß findet die Galerie ideal, da alles an einem Ort konzentriert sei. Ilhan Yilmaz glaubt sogar, dass die Eröffnung anderer Geschäfte, wie Action und Netto, die Stadtgalerie enorm beleben könnte. Der Wunsch nach einem weiteren großen Einzelhändler, zum Beispiel H&M, wurde ebenfalls geäußert.
Die Entwicklungen rund um die Stadtgalerie zeigen, dass es weiterhin Gesprächsstoff gibt. Die anhaltenden Veränderungen und die unterschiedlichen Meinungen zu den Geschäften im ECE werden sicher noch für viele Diskussionen sorgen. Mehr Details zu den aktuellen Stimmen und den Hintergründen dieser Diskussion lassen sich in einem aktuellen Artikel auf www.dewezet.de nachlesen.
DEWEZET