Weserbergland. Alarmstimmung im Ausbildungsmarkt! Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Lehre, und das hat jetzt auch die Landkreise Hameln-Pyrmont und Schaumburg erreicht. Die Agentur für Arbeit zieht eine ernüchternde Bilanz: 84 Bewerber weniger als im Vorjahr! In der Zeitspanne vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024 haben sich nur 2.357 Jugendliche auf Ausbildungsplätze gemeldet.
Doch das ist noch nicht alles! Trotz des Rückgangs an Bewerbungen ist die Zahl der Ausbildungsplätze gestiegen. Aktuell stehen 2.508 Stellen zur Verfügung – 44 mehr als im letzten Jahr. Das klingt nach einer goldenen Gelegenheit für junge Leute! Doch die Realität sieht anders aus: In Hameln-Pyrmont und Schaumburg verzeichnen die IHKs ein Minus von 7 und 8 Prozent bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. 47 Stellen bleiben unbesetzt – eine alarmierende Entwicklung!
Wo liegen die Probleme?
Die Ursachen für den Lehrstellenmangel sind vielfältig. Im Nahrungsmittelhandwerk, insbesondere bei Bäckern und Fleischern, gibt es schon länger Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden. In den Branchen Kfz, Sanitär, Elektro und Dachdecker hingegen sieht es besser aus. Im Handwerk insgesamt ist ein Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 6,7 Prozent in Hameln-Pyrmont und 2,2 Prozent in Schaumburg zu verzeichnen.
Henrik Steen, Vize-Chef der Agentur für Arbeit Hameln, fordert ein Umdenken: „Eltern sollten erkennen, dass eine Ausbildung wertvoll ist und nicht nur das Abitur zählt.“ Die jungen Leute haben andere Prioritäten, wie die Frage nach dem „Coolness-Faktor“ des Arbeitsplatzes. Social Media könnte der Schlüssel sein, um die nächste Generation zu erreichen. „Wir müssen letztendlich alle neue Wege gehen“, betont Steen. Ein klarer Aufruf an die Betriebe, sich den veränderten Bedürfnissen der Jugendlichen anzupassen!