Vor kurzem fand an der Oberschule Uelsen ein spannender Workshop statt, in dem Schüler*innen der 7. und 8. Klasse unter Anleitung von Experten ein Musikinstrument, eine Cajon, entwarfen und konstruierten. Im Rahmen dieses zweitägigen Projekts, organisiert vom Campus Berufliche Bildung (CBB), arbeiteten die Jugendlichen mit der intuitiven Modellierungssoftware KYUB, die speziell am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering entwickelt wurde.
Diese Software ermöglicht es, digitale Modelle zu erstellen und mit Modernen Fertigungstechniken, wie dem Lasercutting, in die Realität umzusetzen. In Uelsen liegt der Fokus auf einem Musikinstrument, was den Schüler*innen die Gelegenheit gab, technische Fertigkeiten in einem kreativen Kontext zu erlernen. So wurde am ersten Tag das digitale Modell der Cajon entwickelt, gefolgt vom praktischen Zusammenbau am zweiten Tag.
Die Rolle der Fachkräfte und Materialien
Während der beiden Workshop-Tage reisten erfahrene Fachkräfte, darunter der Designer Bela Fried, in die Grafschaft Bentheim, um den Schüler*innen wertvolle Unterstützung zu bieten. Die Holzteile wurden mithilfe eines Lasercutters präzise zugeschnitten, was ein reibungsloses und professionelles Arbeiten ermöglichte. Die Feedbackrunde nach dem Zusammenbau offenbarte die verschiedenen Designs und Klänge der gefertigten Cajons, was den kreativen Ansätzen der Jugend gerecht wurde.
Die CBB-Projektleiterin Ilka Maag äußerte sich positiv über die Kooperation aller Beteiligten. So trugen auch lokale Partner, etwa die gbs, zur Realisierung des Projektes bei, indem sie Schleifmaschinen und Materialien bereitstellten. Sie sagte: „Wieder einmal haben die Partner des CBB ein spannendes Projekt auf die Beine gestellt, sodass am Ende alle Beteiligten, insbesondere die Jugendlichen, profitieren können.“
Die Oberschule Uelsen wurde durch Schulleiter Kai Schmitt und Techniklehrer Johannes Pruin in das Projekt eingebunden, die schnell von der Idee und den Möglichkeiten begeistert waren. Sie betonten, dass die Schüler*innen erleben, wie aus einer digitalen Idee ein konkretes Musikinstrument entsteht, das sie selbst gestalten können. Solche Einblicke können das Interesse an handwerklichen Berufen wecken.
Potenzial von KYUB im Bildungsbereich
Das CBB sieht in der Nutzung von KYUB eine vielversprechende Möglichkeit, digitale Lerninhalte klar und verständlich zu vermitteln. Neben den Fächern Informatik und Werken können auch andere Disziplinen wie Statik, Schallberechnung und Musik integriert werden. Markus Schneider, Manager des CBB-Innovationszentrums, stellt fest: „Die Verbindung von digitalem und praktischem Arbeiten fördert nicht nur Kreativität, sondern vermittelt auch wichtige Fähigkeiten für die Arbeitswelt von morgen.“
Um diese innovativen Ansätze weiter zu verfolgen, plant das CBB Team zwei weitere Workshops für Lehrkräfte am 7. und 18. Oktober 2024. Diese sollen die Teilnehmer mit der KYUB-Software vertraut machen, den Herstellungsprozess erlebbar machen und den Austausch mit den Entwicklern der KYUB GmbH sowie anderen Lehrkräften fördern. Anmeldungen sind bis spätestens Freitag, den 4. Oktober 2024, per E-Mail an die Adresse cbb@grafschaft.de möglich. Bei Fragen steht Projektleiterin Ilka Maag unter der Telefonnummer 05921/96 1770 zur Verfügung.
An der Schnittstelle zwischen Bildung und Beruf setzt der CBB mit solch innovativen Projekten ein Zeichen gegen den Fachkräftemangel. Dieses Bildungsprojekt ist das größte seiner Art im Landkreis Grafschaft Bentheim, das in enger Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen, der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft realisiert wird, um den Campusgedanken auch in der beruflichen Ausbildung lebendig werden zu lassen. Weitere Informationen dazu sind auf der Webseite des CBB zu finden.
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