In einem bahnbrechenden Schritt für den Klimaschutz haben die Kommunen im Harz, allen voran Bad Sachsa, beschlossen, CO2-Zertifikate aus ihren städtischen Wäldern zu verkaufen. Der Stadtrat von Bad Sachsa hat am Donnerstag den Verkauf dieser Zertifikate genehmigt, die belegen, dass in den Wäldern der Stadt eine bestimmte Menge CO2 gebunden wird. Diese Zertifikate sind besonders für Unternehmen von Interesse, die hohe CO2-Emissionen verursachen und ihre Umweltbilanz verbessern möchten. Der Verkauf erfolgt über zentrale Handelsplätze, was den Firmen ermöglicht, ihren CO2-Ausstoß zu kompensieren und in ihren Nachhaltigkeitsberichten zu dokumentieren.
Bad Sachsas Bürgermeister Daniel Quade (FDP) sieht in diesem Schritt eine vielversprechende Einnahmequelle für die Stadt. „Mit dem Verkauf von forstbasierten CO2-Zertifikaten haben wir eine Win-Win-Situation für die erwerbenden deutschen Unternehmen und die Finanzen unseres Stadtforstes“, erklärte Quade. Die Erlöse aus dem Zertifikatehandel sollen den Umbau der Wälder zu klimagerechten Forsten unterstützen, insbesondere nach den finanziellen Einbußen durch die Borkenkäfer-Katastrophe. Die Stadt plant jedoch, die Gelder nicht für zusätzliche Maßnahmen im Wald zu verwenden, sondern hofft, weniger auf andere Finanzierungsquellen angewiesen zu sein.
Vorsicht bei CO2-Kompensation
Die Kreisverwaltung Göttingen warnt jedoch vor möglichen Risiken im Zusammenhang mit dem Verkauf von CO2-Zertifikaten. Sie empfiehlt den Kommunen, sich gründlich und unabhängig zu informieren, bevor sie in den unregulierten Markt für CO2-Kompensationsgeschäfte einsteigen. Bad Sachsa plant, die Ausgestaltung des Verkaufs einem Zertifikate-Händler zu übertragen, der dafür eine Provision erhält. Die Erfahrungen aus Goslar, wo ein ähnliches Modell bereits umgesetzt wird, sollen dabei als Orientierung dienen. Der Dienstleister "Querco Fagetea" wird jedoch erst im neuen Jahr Details zu den bisherigen Abläufen bekanntgeben.
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