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Universitätskrise in Göttingen: Präsident Tolan steht vor Abwahl!

Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) zeigt sich enttäuscht über die Abwahl des Präsidenten Metin Tolan durch den Senat der Uni Göttingen, der mit 11 zu 2 Stimmen für eine Neuausrichtung der Hochschule gestimmt hat, während die größte Universität Niedersachsens (über 26.000 Studierende) unter Sparzwängen leidet und die Entscheidung weitreichende Folgen für ihre Zukunft hat.

Göttingen/Hannover. Die Diskussion über die Zukunft der Georg-August-Universität Göttingen hat in den vergangenen Wochen deutlich an Intensität gewonnen. Der Senat der Hochschule hat nun mit einer überwältigenden Mehrheit von elf zu zwei Stimmen für die Abwahl des amtierenden Präsidenten Metin Tolan gestimmt. Dieser Schritt kommt inmitten anhaltender Gerüchte über Herausforderungen innerhalb der Uni und konkreter Probleme, die während seiner Amtszeit aufgetreten sind.

Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) äußerte sein Bedauern über die Entscheidung des Senats und betonte: „Ich habe mir diese Eskalation nicht gewünscht.” Der Minister hob hervor, dass die Belange der Hochschule und nicht persönliche Interessen im Vordergrund stehen sollten. „Es kann nicht um Befindlichkeiten, Egoismen oder sonstige persönliche Belange gehen”, so Mohrs weiter. Der Fokus, so sein Appell, müsse nun auf dem Wohl der Universität liegen.

Abwahl und mögliche Interimslösungen

Die Abwahl Tolans wird nun noch vom Stiftungsausschuss der Universität bestätigt, bevor der Senat Vorschläge für eine Interimsbesetzung unterbreiten kann. Sollte zwischen beiden Gremien Uneinigkeit herrschen, könnte der Senat beim nächsten Mal sogar selbst und allein die Abwahl beschließen. Ein konkreter Termin für die Sitzung des Stiftungsausschusses steht noch aus.

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Die Universität Göttingen, die im vergangenen Sommersemester über 26.000 Studierende zählte, ist die größte Hochschule Niedersachsens. Diese Dimension macht die Relevanz der Entscheidungen des Senats besonders deutlich. Das Leitungsteam steht vor der Herausforderung, einen klaren Kurs für die Hochschule zu entwickeln, um sowohl die akademische Reputation als auch die finanzielle Stabilität zu wahren.

Minister Mohrs hat Tolan, der seit 2021 im Amt ist, als entscheidungsfreudig in wesentlichen Angelegenheiten beschrieben. Obwohl er die Möglichkeit einer von der Landesregierung benannten Präsidenten aus der Reihe der Ultima Ratio nicht ausschließt, betont er, dass solche Maßnahmen nur als letzten Ausweg in Betracht gezogen werden sollten.

Die Entscheidungen des Senats und die damit verbundene Unsicherheit sind in der Hochschulgemeinschaft nicht unbemerkt geblieben. Kritik an Tolan hat bereits seit Wochen in Form von Dokumenten, die von Senatsmitgliedern verfasst wurden, an Gewicht gewonnen. Eine der Hauptvollzugsgründe war das Scheitern von Förderanträgen im Rahmen der Exzellenzinitiative, die im Februar auf große Bedenken stießen. Trotz dieser Herausforderungen fanden zahlreiche Professoren Unterstützung für Tolan und seine Visionen für die Hochschule.

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In der Mitteilung des Senats wurde angemerkt, dass die finanziellen Einschränkungen, die durch extreme Sparzwänge bedingt sind, sicherlich den Handlungsspielraum Tolans verringert haben. Dennoch sei die Entscheidung zur Abwahl der beste Weg, um die Universität zukunftssicher neu aufzustellen. Der Senat hat gleichzeitig seinen Vizepräsidenten in den Vordergrund gerückt und ihm sein Vertrauen ausgesprochen, was auf eine potenzielle Stabilität in der Übergangsphase hinweist.

Die Entwicklung an der Universität Göttingen ist nicht nur für die Akademische Gemeinschaft von Bedeutung, sondern wirft auch Fragen nach der allgemeinen Hochschulpolitik in Niedersachsen auf. Sowohl Studierende als auch Lehrenden werden die weiteren Schritte sowohl des Senats als auch der Landesregierung aufmerksam verfolgen. Für interessierte Leser finden sich ausführliche Informationen und Analysen zur aktuellen Situation auf www.abendblatt.de.

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