Die zentrale Notfallambulanz des St.-Johannes-Hospitals in Varel hat ihre Stunden gezählt! Zum 1. Dezember wird die Schließung dieser wichtigen Einrichtung Wirklichkeit – eine Entscheidung, die der friesländische Kreistag mit überwältigender Mehrheit getroffen hat. Der Grund? Hohe Betriebskosten bei gleichzeitig geringem Bedarf. In Zeiten, in denen die Finanzlage der Friesland-Kliniken gGmbH angespannt ist, ist dies ein radikaler Schritt, um schnell Geld zu sparen.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Der Beschluss lässt eine kleine Hintertür offen. Eine erneute Bewertung, basierend auf dem PwC-Gutachten und einer bevorstehenden Machbarkeitsstudie zur Zusammenarbeit mit dem Klinikum Wilhelmshaven, könnte die Schließung möglicherweise rückgängig machen. Aber bleibt das nur ein vager Traum? Die Zukunft des St.-Johannes-Hospitals hängt in der Schwebe.
Das „1F-Szenario“ und seine Herausforderungen
Im Dezember 2023 wurde das „1F-Szenario“ ins Leben gerufen, das die Stärkung der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie den Aufbau eines ambulanten OP-Zentrums in Varel vorsieht. Die Notfallambulanz sollte zwar erhalten bleiben, doch die Realität sieht anders aus. Die anderen stationären Leistungen werden ins Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch verlagert, und die Innere Abteilung des St.-Johannes musste aufgrund eines akuten Ärztemangels bereits schließen. Laut einer Wirtschaftsberatung verspricht das Szenario „Einhäusigkeit“ – die Schließung des St.-Johannes – eher wirtschaftlichen Erfolg.
Die finanziellen Probleme der Kliniken sind gravierender als vorhergesagt. Der Landkreis muss Millionen in die Kliniken pumpen, um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, doch Landrat Sven Ambrosy warnt, dass dies auf Dauer nicht tragbar ist. Die Krankenhaus-Reform des Bundes könnte zwar langfristige Verbesserungen bringen, doch die Umsetzung dauert Jahre. In der Zwischenzeit plant der Landkreis Friesland in Zusammenarbeit mit Wilhelmshaven eine Machbarkeitsstudie, die klären soll, wie die Gesundheitsversorgung in der Region neu aufgestellt werden kann. Die Ergebnisse dieser Studie sollen bis Ostern 2025 vorliegen und könnten entscheidend für die Zukunft der Kliniken sein.
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