In der Region Friesland und Wittmund erlebt der sportliche Trend des Hobby Horsing einen bemerkenswerten Aufschwung. In den Heidmühler Hallen der Turnhalle treffen sich jeden Samstag zahlreiche Kinder, die unter der Leitung von Katy Sethmacher ihre Leidenschaft für das „Reiten“ auf bunten Steckenpferden ausleben. Diese angesagte Sportart, die ursprünglich in Finnland populär war, hat sich auch in Deutschland einen Namen gemacht und zieht immer mehr junge Menschen an.
Katy Sethmacher, die die Kurse leitet, erklärt, dass mittlerweile so viele Kinder teilnehmen, dass zwei verschiedene Gruppen gebildet wurden. „Die Nachfrage ist sehr groß“, sagt sie. Für die kleineren Teilnehmer zwischen fünf und zehn Jahren finden die Treffen alle zwei Wochen statt, während die älteren Teilnehmer von elf bis sechzehn Jahren wöchentlich trainieren. Besonders spannend für die Kinder sind die geplanten Turniere, auch wenn die Teilnehmer dafür oft weite Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, da es in der Region noch kaum andere Angebote gibt.
Gemeinschaft und Kreativität im Fokus
Hobby Horsing zeichnet sich nicht nur durch sportliche Betätigung, sondern auch durch einen starken Gemeinschaftsgedanken aus. „Die Kinder bringen ihre Steckenpferde von zuhause mit und helfen einander“, betont Sethmacher. Dies fördert nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern bringt auch Kinder zusammen, die noch kein eigenes Hobby Horse besitzen. „Ich bin überzeugt von diesem neuen Sport, da er Bewegung mit Kreativität verbindet“, fügt sie hinzu, während ihre Tochter Thora, selbst 13 Jahre alt, als Unterstützung bei den Kursen agiert.
Die Entwicklung der Sportart in Friesland steht jedoch im Gegensatz zu Wittmund, wo bisher kein Verein ein Angebot ins Leben gerufen hat. „Die Nachfrage ist sicher höher, als viele Vereine annehmen“, sagt Jenny Hähnel von den Kreissportbünden. Sie und ihre Kollegin Kristina Klattenberg setzen sich dafür ein, den neuen Sport in ganz Ostfriesland zu etablieren und haben bereits eine informative Broschüre herausgegeben, die Vereinen als Einstieg in die Thematik dient.
Unterstützung für Vereine
Die Kreissportbünde stehen den Vereinen nicht nur beratend zur Seite, sondern bieten auch finanzielle Anreize. „Neue Sportangebote werden mit bis zu 1000 Euro gefördert“, erläutert Hähnel. Das Ziel ist es, den lokalen Vereinen Mut zu machen, sich dem Hobby Horsing anzunehmen. Immer wieder erhalten die Sportreferentinnen Anfragen von Eltern, die auf der Suche nach entsprechenden Angeboten sind, was die große Nachfrage untermauert.
Die Unterstützung erstreckt sich über die Bereitstellung von Übungsmaterial bis hin zur Hilfe bei der Organisation der Kurse. „Wir wollen, dass die Vereine erkennen, wie viele Kinder Interesse an Hobby Horsing haben, und wir sind bereit zu helfen, wo wir können“, so die beiden Sportreferentinnen. Doch zunächst bleibt abzuwarten, ob sich ein Verein in Wittmund melden wird, um die Begeisterung für diesen neuen Sport zu unterstützen.
Ein weiterer spannender Aspekt ist, dass die Steckenpferde selbst oft selbstgemacht sind und damit viel Raum für Kreativität bieten. In diesem Rahmen werden Kinder nicht nur in der körperlichen Bewegung gefördert, sondern sie können auch ihrer Fantasie freien Lauf lassen, indem sie ihre Pferde individuell gestalten. Dies trägt sowohl zur Persönlichkeitsentwicklung als auch zur sozialen Interaktion unter den Kindern bei.
Die Sportart hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und könnte sich langfristig in der Region etablieren, sofern die Vereine und Initiativen mit dem aktuellen Trend Schritt halten. Da die Nachfrage hoch ist und das Interesse wächst, bleibt es spannend zu beobachten, ob und wann der erste Kurs in Wittmund ins Leben gerufen wird. Informationen und Entwicklungen rund um das Hobby Horsing können auf www.nwzonline.de verfolgt werden, die sich intensiv mit dem Trend und seinen Auswirkungen beschäftigt.