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In einem dramatischen Appell warnt BWL-Professor Carsten Wilken von der Hochschule Emden-Leer: Trotz einer gewaltigen Investition von einer Milliarde Euro in den Umbau des VW-Werks in Emden könnte die Zukunft des Standorts auf der Kippe stehen! Wilken, ein Experte für Unternehmensinvestitionen, sieht keine Garantie für den Fortbestand des Werkes und stellt klar: Der Umbau zu Elektroautos allein ist kein sicheres Fundament für die Standortzukunft.
Schließung nicht ausgeschlossen!
„Es ist sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“, erklärt Wilken. Sollte die Nachfrage nach in Emden produzierten E-Autos sinken, könnte der Wolfsburger Konzern ernsthaft in Erwägung ziehen, das Werk zu schließen. Ein Rückschritt zu herkömmlichen Verbrennern wäre für die Emder Belegschaft eine Katastrophe! Der Professor hebt hervor, dass die bereits getätigten Investitionen als „sunk costs“ betrachtet werden müssen – das Geld ist weg, und es wird nicht mehr in die Entscheidung einfließen, ob das Werk weiterhin betrieben wird oder nicht.
Psychologische Faktoren spielen eine Rolle
Wilken nennt eine zweite Theorie, die psychologische Aspekte der Unternehmensführung berücksichtigt. Oft fällt es Entscheidungsträgern schwer, Fehlinvestitionen zuzugeben und sie ziehen es vor, weiteres Geld zu investieren, anstatt die Konsequenzen zu akzeptieren. Interessanterweise war der aktuelle Konzernchef Oliver Blume bei den entscheidenden Umbau-Beschlüssen nicht in Verantwortung – diese fielen unter seinem Vorgänger Herbert Diess. Dennoch gibt es im Aufsichtsrat Mitglieder, die damals an der Entscheidung beteiligt waren und die Zukunft des Werks beeinflussen könnten.
Ob die Produktion in Deutschland langfristig gesichert bleibt, bleibt abzuwarten. Wilken schätzt, dass eine Verlagerung ins Ausland unwahrscheinlich sei, da die Kostenvorteile an anderen Standorten nicht signifikant besser wären. Deutschland hat sich als stabiler Standort für die Automobilproduktion bewährt, doch die Zukunft des Emder Werks steht auf der Kippe!
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