Die Oberschule Wagenfeld befindet sich inmitten einer umfassenden Bau- und Sanierungsphase, die sowohl Schüler als auch Lehrer begeistert. Schulleiter Frank Klausing beschreibt das aktuelle Baustellen-Milieu als „Operation am offenen Herzen“, was humorvoll auf die tiefgreifenden Umbauarbeiten anspielt. Die Sanierung, die einen Kostenrahmen von rund zwölf Millionen Euro hat, sollte eigentlich früher beginnen, läuft jetzt aber im Zeitplan. Bis zu den Osterferien soll das jetzt bearbeitete Erdgeschoss fertig sein, da das gesamte Projekt erst Ende 2025 komplett abgeschlossen sein wird.
Das Herzstück des neuen Erdgeschosses wird ein geräumiger Multifunktionsraum sein, der nicht nur schöne Sitzecken bietet, sondern auch Platz für eigenständiges Lernen – konzipiert für den Einsatz von iPads. Frank Klausing hat bereits eine klare Vision vor Augen, wie die sanierte Schule in einem halben Jahr aussehen soll. Von der freundlichen Lounge über ein großes Lehrerzimmer bis hin zu Differenzierungsräumen – die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. „Hier wird wirklich die Zukunft des Lernens gestaltet“, betont Klausing.
Umfangreiche Sanierungsarbeiten und Herausforderungen
Die derzeitigen Bauarbeiten gehen über das bloße Erneuern der Wände hinaus. Der alte Anbau aus den 1990er-Jahren erhält nicht nur eine neue energetische Hülle, sondern auch eine überarbeitete Raumaufteilung. Trotz der Umzüge und der vorübergehenden Unterbringung von Lehrkräften und Verwaltung im Obergeschoss, bemerkt die Schulgemeinschaft, dass die Beeinträchtigungen durch die Baustelle gering sind. „Die Lehrer bekommen vielleicht ein bisschen mehr davon ab“, schmunzelt Klausing über das Vibrieren unter ihren Stühlen, wenn direkt darunter gearbeitet wird.
Ein kurzes Schreckens-Szenario, als ein Stromkabel während der Schadstoffsanierung versehentlich durchtrennt wurde, führte zu einer ungewollten Notfallübung, die der Schulleiter jedoch pragmatisch bewertet. „Das war eine gute Übung“, sagt er und lacht, während er die panische Atmosphäre beschreibt, die sich schnell aufklärte, als herauskam, dass der aufsteigende Rauch lediglich Staub war.
Integration der Pädagogischen Konzepte und Zusammenarbeit
Besonders erfreut zeigt sich Frank Klausing über die enge Zusammenarbeit mit Bauplanern und dem Landkreis Diepholz. „Die Kommunikation ist sehr gut. Wir wissen immer über größere Arbeiten Bescheid, und Störungen werden nach Möglichkeit in die Ferien gelegt“, erklärt er und hebt hervor, dass das Kollegium sogar in Entscheidungsprozesse eingebunden ist. Die Lehrer dürfen nicht nur bei der Raumaufteilung mitwirken, sondern auch die Ausstattung und Möblierung mitgestalten. „Das ist das Schöne daran, dass man aktiv mitgestalten kann“, ergänzt Klausing.
Die Vorfreude über die neuen, kreativen Lernräume scheint Konflikte über den Baustellenlärm zu überdecken. Die Aufgeschlossenheit und Gelassenheit, mit der Schüler und Lehrer die Unannehmlichkeiten der Baustelle in Kauf nehmen, tragen zur positiven Gesamtatmosphäre bei. “Selbst in den Momenten, wo der Lärm nervt, hat man oft die Möglichkeit, in einen ruhigeren Raum auszuweichen”, sagt Klausing.
Die Schulleitung hat sich auch intensiv mit dem Thema Lehrergesundheit auseinandergesetzt. Ein großes Lehrerzimmer mit Teeküche soll Rückzugsorte für die Lehrkräfte bieten, um eine Balance zwischen Arbeit und Erholung zu ermöglichen. Zusätzlich wird ein separater Raum für Elterngespräche eingerichtet, um den steigenden kommunikativen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Sanierung der Oberschule Wagenfeld steht somit nicht nur für eine physische Neuerung, sondern auch für eine Neuorientierung im Bildungsansatz. Mit modern gestalteten Räumen wird ein Umfeld geschaffen, das eigenverantwortliches Lernen fördert und den Bedürfnissen von Schülern und Lehrern besser gerecht wird. Dafür wird im Moment mit Hochdruck gearbeitet und alle Beteiligten dürfen gespannt in die Zukunft blicken.
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