Im niedersächsischen Bramstedt sorgt ein Anwohner für Aufregung, nachdem er monatelang vergeblich versuchte, bei der Firma GVG Glasfaser auf Schäden an seinem Grundstück aufmerksam zu machen. Michael Schindler, der seit 2010 in seinem Haus lebt, bemerkte, dass sich mehrere Pflastersteine in seiner Einfahrt gelöst hatten. Diese Schäden sind vermutlich während der Arbeiten für die Verlegung von Glasfaserleitungen entstanden. Nach wochenlangen erfolglosen Kontaktversuchen wandte sich Schindler an die Presse, was schließlich als Weckruf für das Unternehmen diente.
Der Vorfall begab sich am Brombeerweg, wo die Pflastersteine, laut Schindler, unterspült wurden, während die Arbeiter der GVG die notwendigen Kabel in den Boden schossen. „Ich konnte mir nicht erklären, warum die Steine plötzlich locker waren, da seit unserem Einzug keine an diesen Stellen durchgeführten Erdarbeiten stattfanden“, erklärte der Bramstedter. Trotz mehrfacher Kontaktversuche über E-Mail und Anrufe blieb die Reaktion der GVG aus. „Ich habe niemals eine Rückmeldung erhalten, nach vielen Versuchen wurde mir nur ein Rückruf versprochen, der jedoch nie erfolgte“, so Schindler.
Unerhört viele Beschwerden
Die Problematik setzt dem Bramstedter zu, der nicht nur mit physischem Schaden, sondern auch mit einer gefühlten Hilflosigkeit kämpft. „Deswegen habe ich mich entschieden, die Zeitung um Hilfe zu bitten. Auch anderen Anwohnern möchte ich damit einen Hinweis geben“, fährt er fort. Während seines langen Wartens vermutete Schindler, dass bei den Arbeiten auch die Regenrohre beschädigt wurden, was die Ursache für die gelockerten Pflastersteine sein könnte.
Schindler meldete den Schaden erstmals am 14. August, erhielt jedoch keine weitere Kommunikation von GVG. Nach der Berichterstattung der Kreiszeitung schien jedoch Bewegung in die Sache zu kommen. GVG nahm Kontakt auf und stellte einen Mitarbeiter vor, mit dem Schindler direkt sprechen konnte. „Die Mitarbeiter begründeten die Verzögerungen damit, dass sie Tausende von Beschwerden abarbeiten müssten“, fügte Schindler hinzu, während die Pressestelle von GVG die Ernsthaftigkeit des Falls betonte. „Wir nehmen die Schilderungen sehr ernst und sind bereits dabei, die Schäden zu überprüfen und so schnell wie möglich zu beheben“, hieß es in der Stellungnahme der Gesellschaft.
Kurze Zeit später kam ein Mitarbeiter des Tiefbauunternehmens zu Schindler, um die Schäden persönlich in Augenschein zu nehmen. „Ich bin erleichtert, dass endlich etwas passiert und die Reparatur wahrscheinlich nächste Woche durchgeführt wird. Es ist jedoch bedauerlich, dass ich erst die Presse um Unterstützung bitten musste“, so Schindler abschließend.
Dieser Fall wirft jedoch Fragen auf, die weit über Bramstedt hinausgehen: Wie gut kommunizieren Unternehmen, die mit kritischen Infrastrukturen beauftragt sind, mit den Anwohnern? Die Reaktionen auf Schindlers Beschwerden eröffnen zudem einen Dialog über die Qualität des Kundenservices in der Branche.
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