Ein 22-jähriger Mann aus der Samtgemeinde Hoya steht aktuell in Verden vor Gericht, nachdem er während seiner Haftentlassung gleich mehrfach in Bahnhofsgebäude eingebrochen sein soll. Der junge Angeklagte, der ursprünglich aus Berlin stammt, befindet sich erneut in Untersuchungshaft, während die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelt.
Bereits wenige Tage nach seiner Freilassung aus einem Jugendarrest am 15. März beging er zwischen dem 15. und 18. März im Verdener Bahnhof einen Einbruch. Mithilfe eines abgebrochenen Fahrradständers habe er ein Kellereingangsfester aufgehebelt und dort Carschlüssel sowie ein dienstliches Schlüsselbund entwendet. Diese Art von Einbruch verdeutlicht die Nachlässigkeit der Sicherheitsmaßnahmen während des Wochenendes, denn die Taten wurden erst am darauffolgenden Montag entdeckt.
Wiederholungstäter in Vollzug
Für das lange Osterwochenende plante der Angeklagte einen weiteren Einbruch. Statt mit der Bahn nach Hause zu fahren, schnappte er sich einen VW Tiguan, dessen Schlüssel er zuvor in einem der beiden Einbrüche gestohlen hatte. Zudem brach er auch in Wunstorf in einen Bürocontainer ein, wo er einen VW Golf erbeutete. Die Staatsanwaltschaft hat wenig Mitleid mit dem 22-Jährigen: Seine darauf folgende Festnahme geschah nach einem raschen Rückfall in die Kriminalität.
Am Dienstag nach Ostern wurde der Mann festgenommen. Obwohl er nur drei Wochen später wieder auf freiem Fuß war, wurde er überrascht von weiteren Vorwürfen. Laut Anklage habe er gleich in der ersten Woche nach seiner Entlassung in das Diepholzer Bahnhofsgebäude eingebrochen und unter anderem einen Laptop und Tankkarten gestohlen. Alle entwendeten Fahrzeuge konnten jedoch zurückgegeben werden. Was der Angeklagte bis Mitte Mai unternahm, bleibt unklar, bevor er erneut verhaftet wurde und diesmal in einem Polizeiwagen zurück in die Jugendanstalt nach Hameln gefahren wurde.
Begleitend zu den Diebstahlsvorwürfen wird auch von seinem aggressiven Verhalten berichtet. Bei seiner ersten Festnahme soll er einen Bekannten fälschlicherweise beschuldigt haben, den VW Tiguan gestohlen zu haben. Bei seiner zweiten Festnahme wies er starke Anzeichen von Wut auf und drohte mit Gewalt gegen die Beamten, sodass sein Verhalten als stark problematisch angesehen wird. Auch nach seiner Ankunft in Hameln leistete er Widerstand bei der Übergabe an die Justizbeamten, was weitere juristische Schritte zur Folge hat.
Der erste Verhandlungstag verlief eher ruhig, denn der Angeklagte äußerte sich kaum zu den Vorwürfen. Seine Verteidigerin gab an, dass er sich vorerst nicht zu seinem bisherigen Lebensweg äußern möchte. Auch seine Mutter, die in Berlin lebt und ihren Sohn seit vier Jahren nicht gesehen hat, wird nicht als Zeugin aussagen.
Die Liste der potenziellen Zeugen wurde auf 24 Personen reduziert, und ein psychiatrischer Sachverständiger wird den Prozess begleiten. Bis zum 10. Januar sind insgesamt sieben Verhandlungstage vorgesehen, um die Vorwürfe vollständig zu klären und potenzielle neue Erkenntnisse zu erlangen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Angeklagte zu den weiteren Anklagen äußern wird.
Mehr Details zu den Entwicklungen dieses Falls sind in einem Artikel auf www.kreiszeitung.de nachzulesen.