In der Stadtbibliothek von Syke wird bald eine bemerkenswerte Ausstellung eröffnet, die nicht nur die Liebe zum Lesen zelebriert, sondern auch persönliche Einblicke in die Geschichten hinter den Lieblingsbüchern der Mitbürger bietet. Die Ausstellung, die am 8. Oktober ihre Tore öffnet, wird von Carsten-W. Müller, einem begeisterten Fotografen und Professor für Verkehrswesen, organisiert. Müller hatte im Rahmen seiner Initiative „Mein Lieblingsbuch“ 38 Menschen in der Bibliothek eingeladen, sich mit ihrem Lieblingsbuch ablichten zu lassen und zuvor ihre persönlichen Geschichten zu erzählen.
Der Anstoß für diese besondere Aktion kam vor sieben Jahren, als Müller das erste Mal Menschen aufforderte, sich mit Büchern ablichten zu lassen, die ihnen am Herzen lagen. Für die diesjährige Neuauflage nahm er sich vier Tage Zeit, um die Teilnehmer im Lesesessel der Bibliothek zu fotografieren und deren Geschichten zu hören. „Es waren so wertvolle Minuten für mich, ich konnte in die Kindheit der Menschen vor der Kamera hineinschauen“, schwärmt Müller.
Bücher, die berühren
Die teilnehmenden Personen brachten eine Vielzahl von Büchern mit, die nicht nur Erinnerungen wachriefen, sondern in einigen Fällen sogar prägend für den eigenen Lebensweg waren. Müller bot jedem Teilnehmer die Möglichkeit, aus ihrem Buch vorzulesen, während er diese Momente auf filmreife Weise mit einer über 110 Jahre alten Analogkamera - der Nettel Deckrullo - festhielt. Die ersten Ergebnisse dieser Aufnahmen sind beeindruckend und werden als große Schwarz-Weiß-Fotos Teil der Ausstellung im Eingangsbereich der Stadtbibliothek.
Um diese persönlichen Geschichten visuell einzufangen, nutzte Müller für die eigentlichen „Mein Lieblingsbuch“-Fotos eine moderne Digitalkamera, mit der die Porträtierten in verschiedenen Posen zusammen mit ihren Lieblingsbüchern abgebildet sind. Während eine Person entspannt in einem Lesesessel liegt, betont eine andere ihre aufrechte Haltung. „Jeder inszeniert sich anders“, bemerkt Müller und zeigt sich erfreut über die Vielfalt der Darstellungen.
Zusätzlich zu den Bildern wird zu jedem Porträt ein Informationsblatt bereitgestellt, das die Beweggründe der Abgelichteten erläutert, warum gerade dieses Buch eine besondere Bedeutung für sie hat. Diese persönliche Verbindung zwischen den Lesern und ihren Büchern wird die Ausstellung bereichern und den Besucher dazu anregen, über eigene Lieblingsbücher nachzudenken.
Der Förderverein der Stadtbibliothek unterstützt die Ausstellung nicht nur finanziell, sondern könnte auch selbst profitieren. Die Abgelichteten haben die Möglichkeit, ihre Porträts zu erwerben, und der Erlös wird dem Förderverein zugutekommen. Gleichzeitig verfolgt die Stadtbibliothek mit dieser Aktion das Ziel, die Menschen zum Lesen zu inspirieren und die Bedeutung von Büchern in den Mittelpunkt zu rücken.
Die Ausstellung verspricht nicht nur ehrliche Einblicke in die Leseerfahrungen der Menschen in Syke, sondern auch eine Stärkung der Lesekultur in der Gemeinschaft. Besucher können die entstandenen Werke ab dem kommenden Dienstag bewundern, während die feierliche Eröffnung um 18.30 Uhr stattfindet.
Für mehr Informationen zur Ausstellung und den deren Hintergründen ist eine umfassende Berichterstattung auf www.kreiszeitung.de zu finden.
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