In einer bedeutenden Initiative zur Stärkung der handwerklichen Ausbildung im Oldenburger Münsterland haben die Kreishandwerkerschaften Cloppenburg und Vechta eine gemeinsame Handwerkerakademie ins Leben gerufen. Die neue „Handwerkerakademie Oldenburger Münsterland gGmbH“ wird am 1. Januar 2025 ihre Pforten öffnen und durch die Bündelung ihrer Bildungsangebote etwa 3000 Teilnehmenden zugutekommen. Diese Entscheidung wird einerseits von den Hauptgeschäftsführern Dennis Makselon und Markus Nacke als eine wesentliche Maßnahme zur Schaffung von Synergien beschrieben, während die eigenständige Position der beiden Innungen gewahrt bleibt.
Die Idee hinter der Handwerkerakademie ist es, die Aus- und Weiterbildung für Handwerkernotwendigkeiten effizienter zu gestalten und optimalere Bedingungen zu schaffen. „Das Oldenburger Münsterland ist die handwerksstärkste Region“, hebt Makselon hervor, was bedeutet, dass jeder vierte Einwohner in diesem Sektor tätig sei. Die Region erstreckt sich vom Meer bis zu den Dammer Bergen und ist damit ein bedeutender Anlaufpunkt für handwerkliche Berufe. Die Notwendigkeit zur Qualitätssicherung in der Handwerksausbildung wird als entscheidendes Element dieser Zusammenarbeit hervorgehoben.
Optimierung der Bildungsangebote
Die neuen Strukturen der Akademie sollen ermöglichen, dass sowohl die Nachfrage nach Lehrlingen ausgebaut wird als auch die Zugänglichkeit zu Weiterbildungsmöglichkeiten verbessert wird. Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass auch kleineren Berufen Rechnung getragen wird. Diese Auszubildenden mussten in der Vergangenheit oft weite Wege für Fortbildungsmaßnahmen auf sich nehmen. Mit der neuen Akademie soll dieser Umstand reduziert werden, um eine niedrigschwellige Ausbildung zu gewährleisten.
Zudem sieht man große Chancen zur Kostenreduzierung. Ein Beispiel hierfür ist die gemeinsame Nutzung von Maschinen im Land- und Baumaschinenbereich, was die Effizienz steigern könnte. Auch die Flexibilität im Falle von Ausbilderausfällen wird durch die Zusammenarbeit erhöht, indem die Trainer zwischen den Kreisen ausgetauscht werden können.
Ein neuer Ruf für das Handwerk
Die Schaffung der Akademie ist nicht nur als unmittelbare Reaktion auf bestehende Herausforderungen zu verstehen, sondern auch als bewusster Schritt in eine erfolgreiche Zukunft des Handwerks. Handwerksmeister Andreas Theilen ermutigt die Politik, die handwerkliche Ausbildung stärker zu unterstützen, ohne dabei die Universitäten allein in den Fokus zu rücken. „Der Ruf des Handwerks ist im Aufwind“, sagt er und bezieht sich dabei auch auf die bundesweite Imagekampagne, die Handwerksberufe modern und ansprechend präsentiert. Die Kampagne setzt auf eingängige Slogans, um die heutigen Anforderungen und Möglichkeiten im Handwerk zu kommunizieren.
Dieser Schulterschluss zwischen den beiden Kreishandwerkerschaften wurde mit dem klaren Ziel initiiert, die Stärken der Region auszubauen und die handwerkliche Ausbildung zukunftssicher zu gestalten. Diese Initiative steht nicht zuletzt unter dem Anspruch, in Zeiten des Wandels „stark und konstant“ zu bleiben. Ein vielfältiges und breites Angebot für Auszubildende soll sowohl lokale Talente als auch Interessierte aus benachbarten Kreisen anziehen.
Für die weitere Entwicklung und Implementierung dieser neuen Struktur bleiben die Beobachtungen der beiden Kreishandwerkerschaften von großer Bedeutung. Daten und Feedback hinsichtlich der Akzeptanz und der Effektivität der Akademie werden in den kommenden Monaten zur Verfügung stehen und das zukünftige Handeln prägen.
Mehr Informationen über diese aufregende Entwicklung sind verfügbar bei www.nwzonline.de.