Aurich

Geheimnisse der Piraten: Salhofen auf Lesereise durch Ostfriesland!

Die ostfriesische Halbinsel erlebte jüngst ein faszinierendes literarisches Ereignis. Die Autorin Maike Salhofen ist auf Lesereise und stellt ihren neuen Roman „Bruder Enno und die Hand des Störtebeker“ vor. Der historische Wirtschaftskrimi verbindet spannende Fiktion mit überlieferten Tatsachen und zieht Leser in die Welt der Piraten und Klöster hinein.

Salhofen, die in Aurich aufwuchs, schöpft aus eigenen Erlebnissen und Erinnerungen an Schulbesuche im Kloster Ihlow, wo einst bedeutende archäologische Ausgrabungen stattfanden. Diese prägenden Erlebnisse haben sie nachhaltig beeinflusst. „Das Kloster war immer in meinem Hinterkopf“, erzählt sie und lässt erkennen, wie die Vergangenheit mit Spannung aufgeladen ist. Ihr Roman erkundet die historische Rolle des Klosters im Nordseeraum, das einmal als bedeutende Produktionsstätte galt. Klöster waren damals nicht nur religiöse Zentren, sondern auch Hochburgen des wirtschaftlichen Lebens, die die lokale Handwerkskunst in den Schatten stellten.

Politische Verhältnisse der Zeit

Salhofen hebt hervor, dass die politischen Strukturen in Ostfriesland zu jener Zeit einzigartig waren. Anders als in anderen Regionen konnten die Häuptlinge hier nicht einfach nach Belieben herrschen; sie mussten sich das Vertrauen ihres Volkes verdienen. „Das waren im Prinzip moderne Politiker“, erklärt sie, „die Verantwortung für ihre Untertanen trugen.“ Diese besondere Konstellation führt zu Intrigen und Machtkämpfen, etwa bei der Figur Widzeld, einem unehelichen Kind, das dennoch die Legitimität besitzt, zu regieren. Seine Geschichte ist durchzogen von märchenhaften Elementen, wie etwa der intriganten Stiefmutter, die eigene Ambitionen verfolgte.

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Im Mittelpunkt ihres Romans steht Enno, ein Mönch, der als Rechtsgelehrter in seine Heimat zurückkehrt. Bald wird er mit einem Mordfall konfrontiert, der seine Fähigkeiten auf eine harte Probe stellt. „Er wird als ‘Investigator’ eingesetzt, um den Fall schnell aufzuklären, bevor die Inquisition sich einmischt“, so Salhofen. Der Aberglaube jener Zeit manifestiert sich in dem Gerücht, der Teufel könnte im Spiel sein. Diese Verwebung von historischen Fakten und kreativen Widersprüchen lässt die Leser tief in die mittelalterliche Welt eintauchen.

Die Rolle der Piraten, reicht bis in die Ostsee und an die Küsten Ostfrieslands, wo sie sich nach Verdrängung durch Kriegsschiffe der Hanse in die untergeordnete Küstengebiete zurückzogen und sich eine Art persönliche Privatarmee zusammensetzten. Die Beziehung zu den lokalen Häuptlingen war dabei nicht nur von Geld geprägt, sondern auch von gegenseitiger Unterstützung in einem turbulenten politischen Umfeld. Die Kaufleute jener Zeit versuchten ebenfalls, durch Einflussnahme ihre eigenen Interessen zu verfolgen, was die Spannungen zwischen den Gruppen weiter anheizte.

Salhofen hat an ihrem Roman über drei Jahre gearbeitet, wobei der recherchierte historische Kontext eine fundamentale Rolle spielte. „Die Fakten liefern mir meine Ideen“, sagt sie. Es war ein langer Weg, der mehrere Entwürfe umfasste, bevor sie schließlich mit dem Ergebnis zufrieden war. Ihr Buch ist ein Markstein, der sowohl die Fantasie anregt als auch die Leser dazu einlädt, die Vergangenheit neu zu entdecken und über die Verflechtungen von Macht und Glaube nachzudenken.

„Bruder Enno und die Hand des Störtebeker“ ist im Emons Verlag erschienen und erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Der Roman umfasst 432 Seiten und ist sowohl in gedruckter Form als auch als E-Paper erhältlich. In ihren Lesungen hat Salhofen die Möglichkeit, mit dem Publikum in den Dialog zu treten und ihre Faszination für die ostfriesische Geschichte zu teilen. Die bevorstehenden Termine sind vielversprechend und laden ein, mehr über die Geschichten hinter dem Buch zu erfahren.

Die anstehenden Lesungen finden unter anderem am 19. Oktober in der Klosterstätte in Ihlow und am 24. Oktober im Küstenmuseum Wilhelmshaven statt. Für book enthusiasts und Geschichtsliebhaber wird dies sicherlich ein Highlight der Ostfriesland-Kultur sein.

Quelle/Referenz
ostfriesischer-kurier.de

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