Im Münsinger Gemeinderat sorgte die Diskussion um einen Trinkwasserbrunnen am Dorfplatz für hitzige Debatten, die schließlich zur Wiederaufhebung eines bereits gefassten Beschlusses führten. Ursprünglich war im April 2024 mit einer Mehrheit von zehn zu fünf Stimmen die Installation eines Trinkwasserspenders beschlossen worden. Laut sueddeutsche.de stellte sich jedoch heraus, dass die Herausforderungen der Hygienevorschriften und die hohen Kosten, die sich auf etwa 13.500 Euro beliefen, den Gemeinderat veranlassten, den Beschluss erneut aufzuheben. Ernst Grünwald von der Wählergruppe Ammerland argumentierte, es gebe ausreichend Trinkwasserinfrastruktur vor Ort, darunter Eisdiele, Supermarkt und öffentliche Toiletten.
Die Grünen im Gemeinderat, vertreten durch Christine Mair und Matthias Richter-Turtur, sehen einen Trinkwasserspender als wichtigen Schritt im Hitzeschutz und setzten sich für eine erneute Prüfung des Antrags ein. In ihrem Antrag betonen sie, dass besonders Kinder und ältere Menschen bei hohen Temperaturen von einem einfachen Zugang zu Trinkwasser profitieren würden. Sie verweisen auf erfolgreiche Modelle in den Nachbarkommunen Wolfratshausen und Bad Tölz, wo bereits Trinkwassersäulen installiert sind.
Politische Turbulenzen um Hygienestandards
Bürgermeister Michael Grasl äußerte Bedenken bezüglich der Hygiene, da regelmäßig Wartungsarbeiten an den Wasserspendern nötig seien. Der Kostenpunkt für einen Spender wird auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt, einschließlich der erforderlichen Hygieneprüfungen, die mehr Aufwand für die Gemeinde bedeuten würden. Die Grünen hingegen plädieren dafür, den Antrag nicht aus finanziellen Gründen aufzugeben und argumentieren, dass die sozialen und ökologischen Vorteile eines Trinkwasserspenders die Kosten rechtfertigen könnten, insbesondere in Anbetracht der steigenden Temperaturen durch den Klimawandel.
Die Diskussion über den Trinkwasserbrunnen am Dorfplatz ist also nicht nur eine Frage der Kosten, sondern auch ein Symbol für das Bemühen um mehr Nachhaltigkeit und Gesundheitsschutz in der Gemeinde, was die politische Landschaft in Münsing weiterhin beeinflussen dürfte.
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