Ammerland

Steuerrebellin aus Westerstede: Becker kämpft gegen das Ehegattensplitting!

Reina Becker aus Westerstede ist seit Jahren eine leidenschaftliche Kämpferin für eine gerechtere Besteuerung. Die Steuerberaterin hat sich besonders gegen das Ehegattensplitting und die Kinderfreibeträge ausgesprochen, die sie als ungerecht empfindet für Alleinerziehende und Eltern. Trotz einer Niederlage vor dem Bundesfinanzhof setzt sie ihren Kampf fort, was viele Menschen polarisiert: Während die einen sie als Ärgernis betrachten, sehen andere sie als echte Heldin.

Im Juni fand eine mündliche Verhandlung zum Thema Ehegattensplitting statt, in der Becker persönlich anwesend war. Diese Regelung, die Familien mit einem Elternteil benachteiligt, steht im Fokus ihrer Kritik. Nach dem Tod ihres Mannes sieht sie sich als alleinerziehende Mutter im Vergleich zu Einkommensverhältnissen mit beiden Elternteilen erheblich benachteiligt. „Wir zahlten früher 35 Prozent Steuern. Jetzt werde ich fast wie eine Single besteuert, was mich jährlich tausende Euros kostet“, erklärt sie. Diese Erfahrungen möchte sie nicht hinnehmen und kämpft weiterhin für Änderungen im Steuersystem.

Klage zum Ehegattensplitting abgewiesen

Im aktuellen Verfahren, vor dem Bundesfinanzhof in München, war die Klage von Becker und ihrem Kollegen Dr. Heiko Haupt, die sie dort als Prozessbevollmächtigte vertrat, nicht erfolgreich. „Das Gericht hat unsere Klage zum Splittingausschluss leider abgewiesen“, berichtet sie enttäuscht. Das Bundesverfassungsgericht ließ zeitgleich eine andere Klage zu den Kinderfreibeträgen nicht zu, was den Kampf um die Gerechtigkeit für viele Eltern noch weiter erschwert.

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Becker verweist auf die Merkwürdigkeit der aktuellen Regelungen: „Es ist schwer nachvollziehbar, dass Familien mit Vater, Mutter und Kind steuerlich besser gestellt sind als alleinerziehende Eltern.“ Diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, ist für sie ein wichtiges Ziel, auch wenn der rechtliche Weg sehr steinig ist. Sie hat den Eindruck, dass die Politik, sowohl unter der Großen Koalition als auch unter der Ampel-Koalition, das Problem nicht angehen möchte.

Ein unermüdlicher Kampf für Gerechtigkeit

Trotz der Rückschläge bleibt Reina Becker optimistisch und hat den Kontakt zum Bund der Steuerzahler gesucht. Gemeinsam mit Dr. Heiko Haupt will sie das Verfahren über die Kinderfreibeträge vorantreiben, auch wenn damit noch Jahre des Wartens verbunden sein können. „Wir müssen da weitermachen“, sagt sie entschlossen und lässt sich nicht entmutigen. Die Unterstützung von Fachkollegen und die Öffentlichkeit sind ihr dabei wichtig.

Die Verhandlungen in München haben nicht nur rechtliche Bedeutung, sondern auch gesellschaftliches Gewicht. „Eine so wichtige Fragestellung verdient es, öffentlich diskutiert zu werden“, äußert sie sich zur Rolle des Bundesfinanzhofs. Diese Überzeugung wurde jedoch in der Verhandlung schnell untergraben, als ihr geplanter Vortrag vom vorsitzenden Richter abrupt unterbrochen wurde. „Das fand ich nicht fair“, so Becker. Ihre Ausführungen zur Ungerechtigkeit des Splitting-Modells wurden nicht gehört, was ihre Befürchtungen unterstrich, dass der Fall nicht zu ihren Gunsten entschieden werden würde.

Becker hofft, dass ihre Versuche, auf diese Missstände aufmerksam zu machen, letztendlich zu Veränderungen in der Gesetzgebung führen. Ihr Ziel bleibt es, sowohl alleinstehende Eltern als auch unverheiratete Paare in den Fokus der politischen Diskussion zu rücken. „Es wird viel über Familienförderung gesprochen, doch die Realität sieht anders aus“, sagt sie und fordert umfassende Reformen im Steuersystem.

Ein tieferer Einblick in die derzeitigen Entwicklungen und die Relevanz dieser Themen ist für viele Eltern von Bedeutung, die sich in einer ähnlichen Lage wie Becker befinden. Ihre Stimme ist ein Teil des fortwährenden Dialogs über Gerechtigkeit und Fairness bei der Besteuerung, die für die Zukunft vieler Familien entscheidend sein kann. Mehr darüber ist in einem aktuellen Bericht auf www.nwzonline.de nachzulesen.

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