In einer historischen Entscheidung plant Niedersachsen als erstes Bundesland in Deutschland die Einführung eines gemeinsamen christlichen Religionsunterrichts. Dieser Schritt wurde am 14. Dezember 2024 angekündigt, wobei evangelische Landeskirchen und katholische Diözesen eine Vereinbarung unterzeichnen wollen, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete. Die Zustimmung dafür haben bereits die Konferenz der niedersächsischen katholischen Bischöfe sowie die Synoden der evangelischen Kirchen in Niedersachsen gegeben.
Der bahnbrechende Religionsunterricht
Die Initiative sieht vor, dass im schulischen Alltag der Religionsunterricht unter dem Titel "Christliche Religion" in den kommenden Jahren an allen Schulformen den bisherigen evangelischen und katholischen Unterricht ersetzen wird. Dies ist ein bedeutender Schritt, da er über die bisherige Kooperation der beiden Kirchen hinausgeht und einen einheitlichen Lehrplan umfasst. Der Unterricht soll bereits im Schuljahr 2025/26 starten, nachdem er zuvor von der rot-grünen Landesregierung genehmigt werden muss, die dem Vorhaben offen gegenübersteht, so katholisch.de.
Im Mai 2021 wurde der Vorschlag für diesen gemeinsamen Religionsunterricht präsentiert, und seither haben verschiedene Experten an dessen Ausgestaltung mitgearbeitet. Die Feierstunde zur Unterzeichnung der Vereinbarung wird auch von der niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) begleitet. Damit übernehmen nun zum ersten Mal in Deutschland die evangelische und katholische Kirche gemeinsam die Verantwortung für den Religionsunterricht an Schulen, was als prägender Moment für die künftige christliche Bildung in Niedersachsen angesehen wird, wie kathpress.at berichtet.