
Der Vatikan hat einen denkwürdigen Wechsel an der Spitze der Erzdiözese Posen vollzogen. Papst Franziskus hat Zbigniew Zielinski (60) zum neuen Erzbischof ernannt und gleichzeitig den Rücktritt von Stanislaw Gadecki (75) angenommen. Gadecki, der seit 2002 die Erzdiözese leitete und von Papst Johannes Paul II. ernannt wurde, hat in seiner langen Amtszeit maßgebliche Funktionen innerhalb der Polnischen Bischofskonferenz übernommen. Er war unter anderem von 2014 bis 2024 ihr Vorsitzender, wie die Katholische Presseagentur berichtete.
Die Ära von Gadecki endet jedoch nicht ohne Kontroversen. Der scheidende Erzbischof hat vehement gegen den "Synodalen Weg" in Deutschland protestiert, der Reformen innerhalb der katholischen Kirche anstrebt. In einem Brief an Papst Franziskus bezeichnete er einige der Beschlüsse dieses Prozesses als „extrem inakzeptabel und unkatholisch“. Gadecki, ein ausgesprochener Kritiker der deutschen Reformbewegung, äußerte Besorgnis über Vorschläge, die nationale Bischofskonferenzen an möglichen Entscheidungen zur katholischen Lehre beteiligen würden, und verwies auf eine „moralische und rechtliche Revolution“, die seiner Meinung nach nicht vom Evangelium, sondern von „linksliberalen Ideologien inspiriert“ sei, so Vatican News.
Mit dem Wechsel an der Spitze der Erzdiözese Posen stehen die katholischen Verhältnisse in Polen und die Reaktionen auf Reformbestrebungen im deutschen Raum erneut im Mittelpunkt. Gadeckis Rücktritt markiert nicht nur das Ende einer Ära – er wird sich zudem weiterhin als Kritiker der anstehenden Veränderungen positionieren, während Zielinski vor der Herausforderung steht, die Erzdiözese in einer Zeit großer Veränderungen zu leiten.
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