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München 1972: Ermittlungen zum Olympia-Terror endlich wieder aktiv!

Die Schatten der Vergangenheit werfen einen langen Schatten: Der Terroranschlag auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele in München 1972 wird nun erneut untersucht. Jahrzehntelang schauten die deutschen Behörden weg, während palästinensische Terroristen zwölf Menschen ermordeten. Doch jetzt, nach jahrelangem Druck der Opferfamilien, nehmen Historiker und Juristen den Fall endlich ernst. Und im Zentrum der Ermittlungen steht niemand Geringerer als der palästinensische Präsident Mahmud Abbas.

Am 5. September 1972 drangen acht Terroristen in das Olympische Dorf ein und töteten zwei israelische Sportler sofort. Neun weitere wurden während chaotischer Verhandlungen und einem misslungenen Polizeieinsatz getötet. Die Überlebenden der Terroristen wurden nie zur Rechenschaft gezogen, und die Ermittlungen verliefen im Sand. Erst jetzt, so berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“, hat die Bundesanwaltschaft die Fahndung nach den letzten lebenden Mitgliedern des Terrorkommandos wieder aufgenommen. Diese beiden Verdächtigen, Abdullah Mohamed Samer und Mohammed el-Safadi, leben heute in Jordanien und im Libanon und sind 74 Jahre alt.

Die Rolle von Abbas und die Aufarbeitung

Die Ermittlungen zogen sich über Jahrzehnte hin, und die Akten blieben lange Zeit verschlossen. Doch die Spur zu Abbas, der mutmaßlich als Geldgeber fungierte, könnte nun entscheidend sein. Ankie Spitzer, Witwe eines der ermordeten Sportler, konfrontierte Abbas und erhielt eine bestätigende Antwort auf ihre Frage nach der Herkunft der finanziellen Mittel für den Anschlag. Trotz dieser brisanten Informationen wurde Abbas von den deutschen Behörden nie befragt, und die Ermittlungen gegen ihn kamen nie über Vorermittlungen hinaus.

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Vor zwei Jahren einigten sich die Hinterbliebenen mit der Bundesregierung auf die Aufarbeitung des Anschlags durch eine Historikerkommission. Diese Kommission, bestehend aus internationalen Geschichtsforschern, hat Zugang zu denselben Akten wie die Strafverfolger. Die Frage bleibt: Werden die Historiker und Ermittler tatsächlich die Wahrheit ans Licht bringen, oder bleibt der Fall ein ungelöstes Rätsel? Die Zeit wird es zeigen, aber die Dramatik und Tragik des Münchner Olympia-Anschlags bleibt unvergessen.

Quelle/Referenz
welt.de

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