In einem emotionalen Hochwasserforum in Memmingen suchte die Stadtverwaltung nach Antworten auf die verheerenden Überschwemmungen, die den Memminger Osten im Juni heimgesucht hatten. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und führende Vertreter von Feuerwehr, THW und Stadtwerken standen den rund 80 betroffenen Bürgern Rede und Antwort. Die Kritik war laut und deutlich: Viele Anwohner fühlten sich von den Rettungsdiensten im Stich gelassen und forderten eine bessere Alarmierung im Vorfeld der Katastrophe.
Schockierende Wetterlage und katastrophale Folgen
Das Hochwasser wurde durch eine außergewöhnliche „5B-Wetterlage“ verursacht, die massive Regenfälle aus dem Mittelmeer mit sich brachte. Bereits zu Beginn der Woche hatte der Deutsche Wetterdienst vor den drohenden Unwettern gewarnt. Am Wochenende vom 31. Mai auf den 1. Juni kam es dann zu einem verheerenden Dauerregen, der zahlreiche Straßen überflutete und Keller unter Wasser setzte. Die Justizvollzugsanstalt musste evakuiert werden, doch im Vergleich zu anderen Orten im Landkreis Unterallgäu blieb Memmingen glimpflich davon. Es gab keine Personenschäden, und der Katastrophenfall wurde nicht ausgerufen.
Kritik an Katastrophenschutz und Forderungen nach Maßnahmen
Die Anwohner äußerten scharfe Kritik an der späten Alarmierung und forderten Maßnahmen wie den Bau von Hochwasserwänden. Einige Bürger wiesen darauf hin, dass die Versiegelung des Bodens im Memminger Osten das Problem verschärft habe. Oberbürgermeister Rothenbacher wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass die Stadt alles in ihrer Macht Stehende getan habe. Er warnte zudem vor der Gefahr, dass solche Extremwetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten könnten. Trotz der heftigen Kritik blieb eine spürbare Ohnmacht im Raum, während die Bürger auf eine bessere Vorbereitung für zukünftige Hochwasserereignisse hoffen.