Meißen. Am Montagabend erlebte der Rathaussaal einen emotionalen Höhepunkt: Die talentierte Fotografin Claudia Hübschmann wurde mit dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt Meißen ausgezeichnet! Es ist das erste Mal in der Geschichte dieses Preises, dass eine Frau diese Ehre erhält. Unter den rund 60 Gästen waren Familie, Freunde und Wegbegleiter, die den besonderen Moment mit ihr teilten. Der Abend begann mit einem musikalischen Leckerbissen: Das Duo „Cellikatessen“ spielte eine beeindruckende Instrumentalversion von Nina Hagens Kultklassiker „Du hast den Farbfilm vergessen“.
Claudia Hübschmann ist seit 1999 eine unverzichtbare Chronistin der Stadt Meißen. „Sie dokumentiert Wandel und Stillstand, Freude und Leid“, schwärmte Laudator Raschke. Ihre Fotografien sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch bedeutende Zeitdokumente, die das Leben in Meißen über ein Vierteljahrhundert festhalten. „Es gibt kaum ein Ereignis, das sie nicht mit ihrer Kamera eingefangen hat“, fügte er hinzu. Ihr Engagement geht über die Fotografie hinaus: Als Aikido-Trainerin und durch zahlreiche Schüleraustausche hat sie sich auch ehrenamtlich einen Namen gemacht.
Der Weg zur Fotografie
Die Wurzeln ihrer Leidenschaft liegen in einem Ferienlager 1986, wo sie mit 13 Jahren ihre erste Kamera erhielt. Nach ihrer Ausbildung zur Fotografin in der Region hat sie sich 1999 selbstständig gemacht und arbeitet seither für die Sächsische Zeitung und andere Institutionen. Ihre Arbeiten sind nicht nur lokal, sondern auch international anerkannt, wie ein Glückwunsch aus Japan zeigt, der an diesem Abend eintraf. „Deine Fotos sind ehrlich und sensibel, genau wie du“, schrieb Künstler Kay Leonhardt.
Die Preisverleihung war ein bewegender Moment für Hübschmann, die sichtlich gerührt war, als ihre Aikido-Schützlinge überraschend im Ratssaal auftauchten, um ihr zu gratulieren. „Ich habe geahnt, dass etwas im Busche sei, aber das hat mich dann doch überwältigt“, gestand sie. Ihre Bilder sind nicht nur Dokumente, sondern auch Ausdruck ihrer tiefen Verbundenheit mit Meißen und den Menschen, die dort leben.