In einer bewegenden Aktion haben etwa 15 Schüler des Wismarer Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums am 9. November 2024 die Stolpersteine in der Hansestadt geputzt. Diese kleinen Messingplatten, die an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnern, wurden an zehn verschiedenen Orten gereinigt. Die Schüler widmeten sich nicht nur den jüdischen Opfern, sondern auch den homosexuellen Opfern des Regimes. Unterstützt von rund zehn weiteren Interessierten, hielten die Schüler zu jedem Stolperstein Vorträge über die Biografien der Opfer, ergänzt durch den Historiker Falk Bersch.
Erinnerung an die Reichspogromnacht
Die Putzaktion fand anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht, die vor 86 Jahren stattfand, statt. Diese Nacht markiert den Beginn der systematischen Gewalt gegen Juden, die letztlich zur Ermordung von sechs Millionen Menschen in den Vernichtungslagern führte. Zeitgleich zur Putzaktion fand in der Altstadt von Wismar eine Demonstration statt, um an die Gräueltaten zu erinnern und die Opfer zu ehren.
Insgesamt gibt es in Wismar 45 Stolpersteine, die an die letzten bekannten Adressen der NS-Opfer erinnern. Diese Initiative ist Teil eines größeren Engagements, das in 37 Orten stattfindet, wo Freiwillige die Messingplatten reinigen und somit das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig halten.