In der aktuellen Diskussion rund um die Deutsche Speedway-Meisterschaft steht das Team MC Torros Güstrow im Fokus, das erneut den Titel erringen konnte. In einem spannenden Finale setzten sich die Güstrower am Wochenende gegen den MC Nordstern Stralsund durch und sicherten sich mit einem Gesamtpunktestand von 89:79 den Meistertitel. Dies stellt bereits den vierten Triumph für die Torros seit der Wende dar, nachdem sie in den Jahren 2002, 2003 und 2023 ebenfalls Meister wurden. Damit verpassten es die Stralsunder, nach den Titeln von 2015 und 2022, ihre dritte Meisterschaft an diesen Erfolg anzuschließen.
Im ersten Finale in Stralsund mussten die Güstrower eine knappe 41:43-Niederlage hinnehmen, die sie jedoch durch einen klaren 48:36-Sieg im zweiten Finale wettmachten. Ralf Peters, Mitglied des Güstrower Betreuer-Teams, äußerte sich stolz über die Titelverteidigung: „Wir sind megastolz, dass wir den Titel verteidigt haben.“ Bernd Sagert von den Stralsundern sah das Duell bis zum vorletzten Lauf als spannend an, trotz der definitiven Niederlage seines Teams.
Debatte über die Fahrerlizenzen
Ein zentraler Punkt, der in der Diskussion aufkam, war der Einsatz deutscher Fahrer in der Meisterschaft. Kritisch wurde angemerkt, dass bei den Finalrennen kein deutscher Fahrer am Start war. Diese Situation sorgte unter den 1500 Zuschauern für lebhafte Gespräche. Sagert forderte, dass die Klubs sich aus ihrer Komfortzone bewegen sollten. Er kündigte an, im Reglement etwas zu ändern, um sicherzustellen, dass wieder mehr deutsche Fahrer an den Wettbewerben teilnehmen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die nationale Identität und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Ralf Peters betonte, dass die deutschen Fahrer die Qualität der ausländischen Konkurrenten annehmen müssen, um auf das nächste Level zu gelangen. Die diesjährige Bundesliga mit nur zwei Teams wurde ebenfalls als unbefriedigend angesehen und muss überarbeitet werden. Die Gespräche über die Ausrichtung der Liga und die Verantwortlichkeiten der Teams sind noch lange nicht abgeschlossen und werden für zukünftige Wettbewerbe von großer Bedeutung sein.
Trotz der Probleme mit der Fahrerauswahl bot das Finale spannende Rennen. Güstrow übernahm im dritten Lauf die Führung, während Stralsund mehrfach ausglich. Besonders entscheidend waren die Leistungen der Güstrower Fahrer Rasmus Jensen und Timo Lahti. Mit einer beeindruckenden Punktzahl von 17 von 18 möglichen Punkten dominierten sie ihre Läufe und trugen entscheidend zum Sieg bei gleichzeitiger Niederlage von Stralsund.
Bei den Nordsternen konnte außer dem Franzosen David Bellego, der 14 Punkte sammelte, niemand mit den Güstrowern mithalten. Matias Nielsen erzielte ebenfalls nur 9 Punkte, während der Australier Ron Tungate und der Ukrainer Nazar Parnitzkyi, der vor kurzem Vize-Weltmeister bei den U21 wurde, jeweils 6 Punkte beisteuerten. Diese Punkte waren nicht genug, um die Güstrower in Schach zu halten und die Titelverteidigung zu verhindern.
Für die Zukunft appellieren die Verantwortlichen an eine breitere Beteiligung und die Weiterentwicklung der Teams in der Deutschen Speedway-Meisterschaft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die genannten Regeländerungen und die allgemeine Struktur der Liga auf das Teilnehmerfeld auswirken werden, um deutsche Fahrer wieder ins Rennen zu bringen und die Attraktivität des Wettbewerbs zu steigern. Weitere Details zu den Änderungen in der Meisterschaft können in einem Artikel von www.nordkurier.de nachgelesen werden.
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