Am 20. Oktober stehen Norick Blödorn aus Flintbek und Sandro Wassermann aus Illertissen im italienischen Lonigo vor einer großen Herausforderung: Sie nehmen am Finale der Paar-Europameisterschaft im Speedway teil. Die Konkurrenz ist stark, unter anderem sind die besten fünf Teams des Vorjahres gesetzt, darunter Polen als Titelverteidiger, Dänemark, Finnland und Lettland. Zudem reisen die Polen mit dem U21-Weltmeister von 2023, Mateusz Cerniak, an, während die Letten von Europameister Andrejs Lebedevs unterstützt werden. Auch die Briten, angeführt von Tom Brennan, und die Dänen mit dem Goldhelmgewinner Rasmus Jensen sind ernstzunehmende Gegner.
Die Briten haben einen Platz im Finale ergattert, als sie im Halbfinale in Stralsund den Deutschen dicht auf den Fersen waren. Mit 27 Punkten sicherten sich die deutschen Fahrer Norick Blödorn und Kevin Wölbert den Sieg, während Großbritannien mit 25 Punkten als Zweiter feststand. Leider wird Kevin Wölbert nicht teilnehmen können, da er einen bereits länger geplanten Familienurlaub nicht verschieben konnte. Der Nationaltrainer Sascha Dörner und Co-Trainer Mathias Bartz haben entschieden, Sandro Wassermann zu nominieren, nachdem auch der deutsche Meister Erik Riss aufgrund einer bevorstehenden Operation ausfällt.
Blödorn bringt gute Voraussetzungen mit
Norick Blödorn, der 2023 mit dem MC Güstrow den Titel des deutschen Meisters gewann und für den AC Landshut in der polnischen Liga fuhr, bringt viel Erfahrung und zahlreiche Erfolge mit nach Lonigo. Seine herausragenden Leistungen in dieser Saison und seine Teilnahme an der Paar-Weltmeisterschaft in Manchester, wo er den vierten Platz belegte, haben ihn auf dieses große Event vorbereitet. „Ich traue uns einiges zu, wir könnten auf dem Podest landen“, äußerte er optimistisch.
Wölberts Ausfall bedeutet, dass die Chancen auf den Titel für Deutschland nun auf Blödorn und Wassermann lasten. Kevin Wölbert könnte seine zweite Europameisterschaft im Paar-Disziplin nicht verteidigen, nachdem er 2013 mit Martin Smolinski den Titel gewann, der bisher einzige für Deutschland in dieser Wettkampfserie. So wird es auch eine Herausforderung sein, dem Druck standzuhalten, besonders da Deutschland in den letzten fünf Endrunden nicht vertreten war und Polens Dominanz mit neun Titeln in der Geschichte dieser Meisterschaft insgesamt bedrückend ist. Die Tschechen stehen mit fünf Titeln an zweiter Stelle, während Lettland, Frankreich, Russland, Dänemark und Italien jeweils einmal das Siegerpodest erreichten.
Mit einem kreativen und gut vorbereiteten Team hat Deutschland die Möglichkeit, in Lonigo Zeichen zu setzen und sich erfolgreich zu behaupten. „Die letzten paar Monate waren für uns sehr vielversprechend. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Chancen auf einen der vorderen Plätze wahrnehmen können“, betonte Dörner. Ein hohes Maß an Konzentration und Teamarbeit wird entscheidend sein, um die starke Konkurrenz zu überwinden und der europäischen Speedway-Szene zu zeigen, dass Deutschland ernst zu nehmen ist.