Stralsund steht vor einer bedeutenden Herausforderung: die Zukunft der historischen Lokschuppen. Diese Baudenkmäler, die seit 2019 im Besitz der Stadt sind, gelten sowohl unter Stadtplanern als auch unter Eisenbahnfreunden als schweres Erbe. Es ist unbestritten, dass die nötige Sanierung Millionen kosten wird, jedoch fehlen bislang konkrete Kostenschätzungen.
Der Eigentumserwerb der Lokschuppen von der Deutschen Bahn war ein langwieriger Prozess, der zwar abgeschlossen ist, doch die Erhaltung bleibt eine offene Frage. LEG-Chef Gerd Habedank betonte, dass trotz bestehender Verkehrssicherung dringende Erhaltungsmaßnahmen noch nicht stattfinden konnten. Ursachen dafür sind sowohl rechtliche Probleme als auch finanzielle Engpässe der Liegenschaftsentwicklungsgesellschaft (LEG).
Zustand der Lokschuppen und Erhaltungsstrategien
Die drei Lokschuppen, die in den Jahren 1878 bis 1921 errichtet wurden, erleben einen besorgniserregenden Verfall. Insbesondere die Dächer von Lokschuppen 1 und 2 sind eingestürzt, was die Notwendigkeit von schnellen und effektiven Maßnahmen verdeutlicht. Lanier Kagan, Sprecher der "bunten Fraktion", äußerte Bedenken hinsichtlich der Realisierbarkeit ihrer Erhaltung. „Sogar mit den finanziellen Mitteln von XXXLutz könnte man nur eine minimalistische Sicherung durchführen. Ist das wirklich noch realistisch?“, fragte er.
Habedank antwortete, dass der Zustand tatsächlich alarmierend sei und eine grundlegende Sanierung erhebliche Investitionen erfordere. So erklärte er: „Die strukturellen Überreste sind stark geschädigt, könnten aber theoretisch gesichert werden. Doch alles hängt vom Ausgang des Grundstücksverkaufs an XXXLutz ab.“ Dieses Bauvorhaben könnte nicht nur finanzielle Vorteile bringen, sondern auch neue Erschließungswege schaffen.
Die über 90.000 Quadratmeter große Fläche bietet eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, doch für die konkrete Planung fehlen derzeit die rechtlichen Voraussetzungen. Zusätzlich sind die Erschließungsleitungen von der Deutschen Bahn entfernt worden, was die Situation noch komplizierter macht.
Politische Diskussionen und künftige Schritte
Die Diskussion um die Lokschuppen nimmt immer konkretere Formen an. Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) ist optimistisch und glaubt an die Erhaltungsfähigkeit der Gebäude. „Trotz der desolaten Zustände gibt es positive Aspekte. Wir haben die Außenmauern, und was einsturzgefährdet war, ist bereits abgefallen“, erklärte er.
Allerdings bleibt abzuwarten, wie die Bürgerschaft auf die unterschiedlichen Einschätzungen reagieren wird. Die „bunte Fraktion“ hat einen Antrag vorbereitet, der eine detaillierte Prüfung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen fordert. Dabei sollen sowohl Prioritäten als auch finanzielle Aufwendungen zur Sprache kommen.
Es ist klar, dass die Lokschuppen eine Schlüsselstellung im Stadtbild von Stralsund haben. Der Erhalt dieser historischen Bauten scheint zwar ein mammut Aufgabenfeld zu sein, doch die Dringlichkeit der Sanierung hat die politischen Vertreter mobilisiert. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um den richtigen Kurs für die Lokschuppen zu finden. Das Schicksal dieser historischen Bauwerke bleibt spannend, während die Stadt versucht, einen praktischen und funktionalen Weg zu finden, um sie für die Zukunft zu bewahren.
Quelle: privat
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