In Schwerin brodelt die Wut! Die Telekom hat sich eine gewaltige Baustelle mitten in die Stadt gezaubert: Zwischen der Gaststätte „Seeidyll“ und der Breite Straße wird der frisch gebaute Gehweg an der Rogahner Straße jetzt einfach wieder aufgerissen. Der Grund? Die Telekom möchte dort Glasfaserkabel verlegen – und hinterlässt dabei eine Spur der Verwüstung!
Oberbürgermeister Rico Badenschier ist alles andere als erfreut über die unkoordinierten Bauarbeiten. „Wir befürworten den schnellen Glasfaserausbau, aber die Schäden an der städtischen Infrastruktur sind besorgniserregend! Es ist ein Skandal, dass ein Gehweg innerhalb der Gewährleistungsfrist erneut aufgerissen wird, nachdem wir die Telekom während der gesamten Bauphase eng eingebunden haben“, schimpft Badenschier. Die Telekom-Vertreter waren zwar bei den wöchentlichen Bauberatungen anwesend und haben währenddessen auch Leitungen umgelegt, doch für den Glasfaserausbau scheinen sie keinerlei Vorkehrungen getroffen zu haben!
Regelungslücken im Telekommunikationsgesetz
Die Stadt Schwerin steht machtlos da: „Wir können die Telekommunikationsunternehmen nicht zwingen, ihre Bauarbeiten besser zu koordinieren“, klagt Badenschier. Das Telekommunikationsgesetz stellt die Interessen der Kommunen hintenan. „Obwohl wir der Baumaßnahme nicht zugestimmt haben, darf die Telekom einfach bauen. Und wenn im nächsten Jahr ein weiterer Anbieter ebenfalls Glasfaserkabel verlegen möchte, wird der Gehweg erneut aufgerissen!“. Ein weiteres alarmierendes Zeichen ist der häufige Ausfall der Straßenbeleuchtung in den Bereichen, wo zuvor Glasfaserkabel verlegt wurden. „Wir versuchen, die Telekommunikationsunternehmen dafür in Regress zu nehmen“, so der OB entschlossen.