Im Rahmen der schulischen Berufsvorbereitung in Mecklenburg-Vorpommern erhalten Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8 die Gelegenheit, sich frühzeitig mit ihren Stärken und Zukunftsperspektiven auseinanderzusetzen. In einem besonderen Projekt namens „Learn about skills“ wurde kürzlich eine Gruppe von Siebtklässlern der Regionalen Schule „Rudolf Tarnow“ aus Boizenburg in Schwerin aktiv in die Berufsorientierung eingeführt. Hanan Gröger, die Initiatorin des Projekts, betonte, dass dieser Ansatz den Schülern helfen soll, ihre individuellen Fähigkeiten zu erkennen und zu entwickeln.
Die Veranstaltung wurde in einem Spaß- und Erlebnisformat gestaltet, das auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten ist. „Wir sehen unser auf Stärken orientiertes Modul als Start in die Berufsorientierung. Bei diesen ersten Berührungspunkten mit der beruflichen Zukunft der Heranwachsenden soll der Spaß ohne Zweifel im Vordergrund stehen“, erklärte Gröger. Unter freiem Himmel erlebten die Schüler auf einem 500 Quadratmeter großen Gelände verschiedene Spielstationen und Aktivitäten, die zur Selbstreflexion anregen sollten.
Einblick in die Aktivitäten
Auf dem Erlebnisparcours konnten die Schüler an den Stationen „Labyrinth“, „Sturmfreie Bude“, „Zeittunnel“ und „Bühne“ eigenständig entscheiden, welche Aufgaben sie bevorzugen. Diese Vielfalt an Optionen fördert einen kreativen und selbstbestimmten Umgang mit den Herausforderungen des Parcours. Eine besondere Aufgabe, die in der Station „Bühne“ zu finden ist, ermutigt die Schüler dazu, verschiedene Rollen auszuprobieren und Perspektivwechsel zu erleben. Dieses erlebnisorientierte Lernen soll nicht nur einen Spaßfaktor bieten, sondern auch das Bewusstsein für persönliche Stärken stärken.
Die Schüler haben die Möglichkeit, insgesamt sieben verschiedene Stärken zu identifizieren. Dazu zählen Eigenschaften wie „Meine Ordnung“, „Meine Fantasie“ und „Mein tierisch grüner Daumen“. „Unser Parcours soll die Schüler motivieren, sich mit Spaß, angst- und vorurteilsfrei mit ihren persönlichen Stärken sowie ihrer Berufs- und Lebensplanung auseinanderzusetzen“, heißt es im Begleitheft zur Auswertung des Erlebnisparcours. Diese Herangehensweise verfolgt das Ziel, die Jugendlichen dazu zu bringen, ihre Talente zu erkennen und in Zukunft gezielt einzusetzen.
Nachhaltige Reflexion durch Lehrer und Eltern
Ein wesentlicher Bestandteil der Initiative ist die Nachbearbeitung der erlernten Inhalte. In den kommenden Wochen wird es Aufgabe der Lehrer sein, die Erfahrungen und Erkenntnisse mit den Schülern zu reflektieren. Dabei sind auch die Eltern eingeladen, die neu entdeckten Stärken ihrer Kinder aktiv zu begleiten und bewusst darüber nachzudenken. Diese gemeinsame Reflexion kann einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Jugendlichen leisten, indem sie sowohl die Sichtweisen der Lehrer als auch der Eltern zusammenführt.
Das Projekt „Learn about skills“ wird durch das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung MV im Rahmen des ESF-Plus-Programms gefördert. Hierbei kommen Mittel des Europäischen Sozialfonds und der Bundesagentur für Arbeit zum Einsatz. Diese Unterstützung zeigt, wie wichtig man in der Gesellschaft die frühzeitige und umfassende Berufsorientierung von Schülern erachtet. Das Projekt könnte somit ein Vorbild für zukünftige Initiativen zur beruflichen Orientierung in Schulen sein und dazu beitragen, dass Schüler mit einem klareren Verständnis ihrer Stärken und Möglichkeiten den Übergang in das Berufsleben gestalten können.
