Rügen

Ein neues Zeitalter beginnt: Wismar rüstet auf Solar-Sea-Guide um!

Am 27. April 2011 wuchs die Wismarbucht über sich hinaus, als die letzte gasbeheizte Leuchttonne vom Seezeichenschiff „Sturmmöwe“ eingeholt wurde und ein neues solarbetriebenes Zeitalter mit 70 nahezu wartungsfreien Leuchtköpfen begann – ein bahnbrechender Schritt für die Schifffahrt, der die Zukunft der Navigation nachhaltig veränderte!

Am 27. April 2011 war für die Besatzung des Wismarer Seezeichenschiffes „Sturmmöwe“ ein denkwürdiger Tag. An diesem Datum wurde die letzte gasbefeuerte Leuchttonne von Bord gehievt und damit eine Ära in der Wismarbucht beendet. Dies stellte den Übergang zu einer neuen Technologie dar, die fortan mit Sonnenlicht arbeitete.

Seit etwa 40 Jahren waren die gasbetriebenen Laternen eine essenzielle Navigationshilfe für Seefahrer in diesem Küstenbereich. Doch an diesem besonderen Tag wurde bekanntgegeben, dass 70 neue, solarbetriebene Leuchtköpfe in Betrieb genommen werden, die die Schifffahrt sicher durch die Gewässer leiten würden. „Eigentlich hat das solare Zeitalter bei uns schon viel früher begonnen“, erklärte Mario Fröhlich, der Leiter des Außenbezirkes des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Lübeck (WSA). Bereits seit Februar 2005 lief ein erfolgreicher Testbetrieb für diese neue, umweltfreundliche Technik.

Umweltschonende Technologie mit neuen Möglichkeiten

Die Umrüstung der Leuchttürme erforderte umfangreiche technische Anpassungen. Die alten Tonnenkörper wurden so umgestaltet, dass sie die neuen Solarleuchten im Rahmen eines speziellen Schnell-Schluss-Systems aufnehmen konnten. Dieses System ermöglichte es der Besatzung, die rund 250 Kilo schweren Solarköpfe unkompliziert mit einem Bordkran zu wechseln. Das bedeutete eine erhebliche Erleichterung, denn früher mussten bei Reparaturen der gesamten Tonnenkörper geborgen werden.

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Darüber hinaus gilt die neue Generation der Seezeichen als nahezu wartungsfrei, was vor allem in langen Frostperioden mit Eispressung von Bedeutung ist. In solchen Fällen müssen die Systeme manchmal dennoch von der Wasseroberfläche geholt werden.

Ein Rückblick auf das gasbefeuerte Zeitalter

Ein Blick zurück ins Jahr 2001 erinnert an die Herausforderungen der Gaslaternen. An einem kalten Dezembertag ging die Crew auf ihre gewohnte Reise zur Bergung von Seezeichen. Schiffsführer Eckhard Rath beschrieb das trübe Wetter damals mit „schlappe zwei Grad, grau in grau.“ Es galt, eine Flachwasser-Leuchttonne einzuholen, deren Gasfüllung nach über zwei Jahren nahezu erschöpft war. Der Austausch war Routine, auch wenn die Besatzung keine besondere Freude daran hatte.

Nachdem die schweren Teile von Tonnenkörper und Lampenkopf an Bord waren, folgte eine gründliche Reinigung, um Seepocken und Muscheln zu entfernen. Solche Wartungsarbeiten wurden in den geschützten Hafenanlagen durchgeführt, was ein gewisses Maß an Sicherheit und Komfort bot.

Ein entscheidender Teil der Arbeit blieb der Austausch der Gasbehälter, eine aufwendige, aber gewohnte Prozedur. Immer wieder wiesen Experten darauf hin, dass die Zukunft den solarbetriebenen Systemen gehöre. Und das sollte sich bald bewahrheiten.

Die Gesamtkosten für die Umrüstung wurden damals auf etwa 8000 Euro pro Solartonne geschätzt. Trotz dieser Investition in neue Technologien war der Gedanke an die zukunftssichere Nutzung von Sonnenenergie für die Schifffahrt ein positiver Aspekt. Denn schließlich ist es bekannt: Die Sonne schickt keine Rechnung.

Dieser Wechsel hin zu umweltfreundlicher Technologie schafft nicht nur eine nachhaltigere Nutzung der maritimen Ressourcen, sondern auch eine effizientere Schifffahrt in der Region. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.nordkurier.de.


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