In Nordwestmecklenburg gab es kürzlich einen besorgniserregenden Fall: Erstmals seit über 30 Jahren wurde bei einer Fledermaus Tollwut nachgewiesen. Dieser Vorfall kam ans Licht, nachdem das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock am 9. Oktober die Infektion bestätigte. Der Landkreis Nordwestmecklenburg gab daraufhin am 14. Oktober eine offizielle Mitteilung heraus.
Die betroffene Fledermausart, eine Breitflügelfledermaus, wurde bereits am 9. September in Herrnburg entdeckt. Sie war in einem stark geschwächten Zustand und nicht mehr flugfähig. Nach ihrer Auffindung wurde sie in einer privaten Nothilfeeinrichtung versorgt. Während ihres Aufenthalts dort zeigten sich alarmierende Symptome wie Orientierungsschwierigkeiten und Schluckbeschwerden, was schließlich zu ihrem Versterben am 29. September führte.
Empfehlungen des Landkreises
Die Gesundheitsbehörden betonen, dass eine Übertragung der Fledermaustollwut auf andere Tiere oder Menschen in Deutschland äußerst selten vorkommt. Historisch wurden keine Fälle dieser Art beim Menschen oder bei Haustieren jemals dokumentiert. Dennoch gibt es eine Vorsichtsempfehlung: „Weder von Fledermauskolonien, herabgefallenen Jungtieren, noch von ihrem Kot oder winterschlafenden Tieren geht eine prinzipielle Gefahr aus“, erklärte die Kreis-Pressesprecherin Wiebke Reichenbach.
Der Landrat Tino Schomann (CDU) fügte hinzu, dass der Umgang mit diesen geschützten Tieren vorsichtig erfolgen sollte. „Fledermäuse sind Wildtiere und möchten nicht berührt werden. Wenn ein Kontakt unumgänglich ist, sind dicke Handschuhe zu tragen“, so Schomann. Diese Empfehlungen sind besonders wichtig für die Menschen in der Region, die möglicherweise in Kontakt mit diesen Tieren kommen.
Hinweise zur Meldung von kranken Fledermäusen
Alle Fundstellen von geschwächten oder kranken Fledermäusen sollten umgehend an die Untere Naturschutzbehörde oder einen Fledermausexperten gemeldet werden. Eine private Nothilfe in Nordwestmecklenburg ist unter der Webseite www.fläusefund.de erreichbar. Sollte eine Fledermaus gebissen haben, ist es wichtig, sofort das Veterinäramt sowie das Gesundheitsamt zu kontaktieren. Der Tierkörper sollte für Untersuchungen auf Tollwut dicht verpackt und, falls nötig, gefroren dem Veterinäramt übergeben werden.
Darüber hinaus wird Katzenhaltern geraten, ihre Tiere, insbesondere Freigänger, gegen Tollwut impfen zu lassen, um mögliche Risiken zu minimieren. Mit diesen schützenden Maßnahmen hofft man, die Verbreitung der Krankheit einzudämmen und sowohl Menschen als auch Tiere zu schützen. Mehr Informationen zu diesem Thema sind in den Berichten auf www.nordkurier.de zu finden.
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