In einem überraschenden Schritt plant der Bund, trotz finanzieller Engpässe, die Bestellung von vier neuen U-Booten bei Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für den Standort Wismar haben, wo ein Teil der U-Boote gebaut werden könnte. Laut einer vertraulichen Vorlage des Haushaltsausschusses des Bundestages, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, beläuft sich der Gesamtwert der U-Boote des Typs U212CD auf fast fünf Milliarden Euro. Ein dringender Handlungsbedarf besteht, um die NATO-Anforderungen zu erfüllen.
Die genauen Details und Zeitpläne für die Bestellung sind noch unklar, aber es steht fest: Um die Produktionskapazitäten in Wismar zu sichern, sind Vorauszahlungen erforderlich. Bereits in diesem Jahr wird eine Milliarde Euro für die Beschaffung fällig. Wie die Aufteilung des U-Boot-Baus zwischen den TKMS-Standorten in Kiel und Wismar erfolgen wird, bleibt abzuwarten. Auf Anfragen des NDR wollte sich TKMS nicht äußern, und das Verteidigungsministerium konnte die Berichte weder bestätigen noch dementieren. Dennoch zeigt sich das Ministerium entschlossen, vor den Neuwahlen möglichst viele Beschaffungsprojekte voranzutreiben.
Ungewisse Zukunft für TKMS
Die Zukunft der TKMS-Werft steht auf der Kippe. Bundeswirtschaftsminister Habeck hat bereits angedeutet, dass der Fokus möglicherweise auf dem Bau von Konverterplattformen liegen könnte. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, wie es mit der Werft und den Arbeitsplätzen in der Region weitergeht. Die Kooperation von Thyssen Krupp Marine Systems mit dem Schiffbau-Unternehmen Naval Vessels Lürssen könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen.
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