Mecklenburgische SeenplatteNeubrandenburg

Witt tritt zurück: Nach Regenbogenflaggen-Verbot brodelt die Stadt!

Die Entscheidung der Stadtvertretung Neubrandenburg, das Hissen der Regenbogenflagge am Hauptbahnhof zu verbieten, hat am Mittwochabend für große Diskussionen gesorgt. Dieses Symbol steht international für Toleranz und die Rechte der LGBTQ+ Gemeinschaft. Angesichts der Tatsache, dass Silvio Witt, der Oberbürgermeister von Neubrandenburg, offen homosexuell ist und sich oft für Vielfalt und Weltoffenheit einsetzt, kommt dieser Beschluss für viele unerwartet und als Widerspruch zu seinen bisherigen Äußerungen.

Der Antrag zum Verbot wurde von der Fraktion der Stabile Bürger Neubrandenburg unter Ratsherrn Tim Großmüller eingebracht. Großmüller begründete den Antrag mit der Absicht, Straftaten, wie das unerlaubte Austauschen der Flagge, zu vermeiden. Trotz der Unterstützung durch eine Mehrheit in der Stadtvertretung traf der Beschluss auf scharfe Kritik. Politische Vertreter von CDU und SPD äußerten sich empört und bezeichneten das Verbot als Rückschritt für die Stadt, das nicht dem echten Willen der Neubrandenburger entspreche.

Rücktritt des Oberbürgermeisters

Nach dem umstrittenen Beschluss kündigte Oberbürgermeister Silvio Witt überraschend seinen Rücktritt zum 1. Mai 2025 an. In einem Facebook-Posting äußerte er, dass dieser Schritt unabhängig von der Flaggenfrage sei, stellte jedoch klar, dass er und seine Familie private Gründe für seine Entscheidung benötigten. Beobachter vermuten jedoch, dass das Verbot eine entscheidende Rolle bei Witts Rücktritt gespielt hat und fragen sich, wie die politische Landschaft in Neubrandenburg sich verändern wird. "Ich hoffe auf Ihr Verständnis für meine Entscheidung, die auch dem Schutz meiner Familie dient", schrieb Witt.

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Politiker aus verschiedenen Parteien äußerten sich zu Witts Rücktritt. Steven Giermann, der CDU-Chef des Ortsverbands Neubrandenburg, sprach Witt seinen Dank für dessen Engagement und Offenheit gegenüber allen Menschen aus: "Silvio Witt gebührt ein großes Dankeschön". Michael Stieber von der SPD erklärte, es sei nachvollziehbar, dass Witt angesichts der Angriffe, die er erlitten habe, sich und seine Familie schützen will. Stieber betonte die tragischen Umstände, die viele Kommunalpolitiker zu Rücktritten motivieren.

Die Kritik kam jedoch auch aus der Opposition. Großmüller bezeichnete den Rücktritt als „überfällig“ und sagte, damit würde die unklare politische Lage in Neubrandenburg gewachsen sein. Peter Fink von der AfD schloss sich dieser Meinung an und nannte die Art und Weise, wie Witt seinen Rücktritt angekündigt hatte, „peinlich“. Diese hitzigen Reaktionen zeigen, wie tief die gesellschaftlichen Gräben in diesem Thema verlaufen und wie stark das Thema Toleranz und Integration die Gemüter bewegt.

Es bleibt spannend, wie die nächsten Schritte in Neubrandenburg aussehen werden. Die Diskussion um die Regenbogenflagge hat nicht nur politische Wellen geschlagen, sondern lässt auch die Bürger über das Thema Weltoffenheit und Toleranz nachdenken.


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