In Neubrandenburg gibt es zurzeit hitzige Diskussionen um die Regenbogenfahne. Der Vorsitzende der Jungen Union Mecklenburgische Seenplatte, Roman-Dieter Olbricht, hat sich klar gegen Vandalismus und Diebstahl ausgesprochen, die jüngst im Zusammenhang mit der Regenbogenfahne stattfanden. „Wir müssen wachsam sein und uns für die Werte unserer Stadt einsetzen“, betont er. Der Vorfall hat nicht nur das öffentliche Bild der Stadt beschädigt, sondern auch die Debatte über die Sichtbarkeit von Vielfalt in Neubrandenburg angestoßen.
Die Junge Union stellt fest, dass die Entscheidung der Stadtvertretung, die Regenbogenfahne vom Bahnhof abzunehmen, nicht im besten Interesse der Stadt ist. Diese Maßnahme wurde mit der Begründung getroffen, weiteren Diebstählen vorbeugen zu wollen, doch Olbricht sieht das anders: „Diese Argumentation wird der Weltoffenheit unserer Stadt nicht gerecht. Statt die Fahne zu entfernen, sollten wir über Lösungen nachdenken, um sie zu schützen.“
Pläne für einen Platz der Vielfalt
Die Junge Union schlägt daher die Schaffung eines „Platzes der Vielfalt“ in Neubrandenburg vor. Dieser Platz soll nicht nur als Symbol für Toleranz dienen, sondern auch einen Raum für gesellschaftlichen Zusammenhalt bieten. Olbricht hebt hervor, dass es viele geeignete Orte in der Stadt gibt, an denen solch ein Platz realisiert werden könnte. Dabei denkt er an Sitzgelegenheiten, einen Spielplatz und eine zentrale Fahne, die für die Werte der Vielfalt steht.
Das Konzept eines solchen Platzes könnte eine grundlegende Umgestaltung des öffentlichen Raums bedeuten. „Ein solcher Rückzugsort wäre nicht nur ein sichtbares Zeichen der Weltoffenheit, sondern auch ein Ort, an dem sich Jugendliche und Familien begegnen können“, erklärt Olbricht. Er appelliert an die Bürger, die eine Petition zur Unterstützung der Regenbogenfahne eingesammelt haben, zusammen mit dem Verein QueerNB eine Spendenaktion zu initiieren, um dieses Projekt zu verwirklichen.
„Dies könnte ein wichtiges Erbe für zukünftige Generationen sein“, so Olbricht weiter. Der Vorschlag trifft auf positive Resonanz und unterstreicht den Willen der Jungen Union, trotz der aktuellen Herausforderungen positive Zeichen für Vielfalt zu setzen.
Eine Wiederaufhängung der Regenbogenfahne sieht die Junge Union zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch als nicht zielführend an. Es müsse zunächst sichergestellt werden, dass solche Fahnen in Neubrandenburg weder gestohlen noch anhand von Vandalismus beschädigt werden könnten. Für Olbricht ist es entscheidend, dass die Symbole für Vielfalt und Akzeptanz nicht nur gehisst werden, sondern auch einen respektvollen Umgang erfahren.
Die jüngsten Vorfälle führen auch zu Überlegungen hinsichtlich Sicherheitsmaßnahmen, die helfen könnten, die Fahnen und andere Symbole des Fortschritts innerhalb der Stadt zu bewahren. „Es ist bedauerlich, dass wir solche Maßnahmen in Betracht ziehen müssen, aber der Schutz unserer Stadtwerte hat oberste Priorität“, stellt Olbricht fest und fordert eine gemeinsame Anstrengung aller Bürgerinnen und Bürger von Neubrandenburg.
Ein stärkeres Miteinander rund um das Thema Vielfalt und Toleranz wird von vielen als unverzichtbar betrachtet, um Neubrandenburg als moderne und aufgeschlossene Stadt zu profilieren. Wie Roman-Dieter Olbricht zusammenfassend bemerkt, ist der Einsatz für Vielfalt nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance, die positiven Aspekte des Zusammenlebens in der Stadt hervorzuheben. Die Entwicklungen könnten das Stadtbild prägen und damit auch die Zukunft Neubrandenburgs nachhaltig beeinflussen.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf strelitzius.com.