Lubmin. In einem dramatischen Wendepunkt für die Wasserstoffindustrie in Lubmin bleibt Bürgermeister Axel Vogt optimistisch, trotz der Insolvenz des Hamburger Start-ups HH2E. Dieses Unternehmen, das die erste von mehreren geplanten Wasserstoff-Anlagen errichten wollte, hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, nachdem der Hauptinvestor die Finanzierung abgelehnt hat. Doch Vogt glaubt fest an die Zukunft des Projekts und sieht noch Hoffnung auf neue Geldgeber.
HH2E plant, für 45 Millionen Euro eine beeindruckende 1000-Megawatt-Anlage zu errichten, die auf einem 45.000 Quadratmeter großen Gelände Wasseraufbereitung, Elektrolyse, Batteriespeicher und mehr umfassen soll. Trotz der Insolvenz hat der Bürgermeister betont, dass die Planungen nicht gestoppt sind. „Das Kind ist noch nicht in den Brunnen gefallen“, sagt Vogt und bleibt in engem Kontakt mit den Verantwortlichen von HH2E, die bereits nach neuen Investoren suchen.
1000-Megawatt-Anlage in Lubmin geplant
Die Genehmigungsprozesse sind bereits weiter fortgeschritten als bei anderen Investoren, die ebenfalls Wasserstoff-Anlagen im Gewerbegebiet planen. Der Bauantrag ist eingereicht und wird derzeit vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) Vorpommern geprüft. Trotz der Herausforderungen zeigt sich Vogt optimistisch, dass die Finanzierung bald gesichert werden kann, und es gibt bereits Gespräche mit potenziellen Interessenten.
Zusätzlich zu den finanziellen Hürden gibt es auch Bedenken hinsichtlich Brand- und Lärmschutz. Die Freiwillige Feuerwehr Lubmin hat signalisiert, dass sie die Anlage nicht absichern kann, doch Vogt ist zuversichtlich, dass alle Investoren zusammenarbeiten werden, um eine Werksfeuerwehr zu betreiben. Bezüglich des Lärmschutzes hat HH2E versichert, alle geltenden Grenzwerte einzuhalten, und ein angrenzendes Waldgebiet soll als natürlicher Puffer dienen. Dennoch könnte die Insolvenz den Zeitplan für den Produktionsstart im Sommer 2025 gefährden, was Vogt als „eher nicht zu halten“ einschätzt.
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