Am Montagabend wurde in der Greifswalder Bürgerschaft eine folgenschwere Entscheidung getroffen: Die geplante Diagonalquerung über die Europakreuzung wird nicht realisiert. Dieses Projekt hätte es Radfahrern ermöglicht, die größte Kreuzung der Stadt diagonal zu überqueren, was seit Jahren ein Diskussionsthema in der Stadt ist. Ursprünglich gab es im Jahr 2023 die Zustimmung für das Vorhaben, das von der SPD, den Grünen und der Tierschutzpartei unterstützt wurde. Ein Betrag von 300.000 Euro war im Haushalt für diese Maßnahme vorgesehen.
Der Oberbürgermeister, Stefan Fassbinder von Bündnis90/Die Grünen, beauftragte eine kostengünstigere Variante des Projekts, die lediglich 35.000 Euro kosten sollte. Doch dies reichte nicht aus, um die Skeptiker zu überzeugen. Am Montag brachte die Fraktion CDK-IBG-AdbM einen Antrag ein, um das Vorhaben zu stoppen, dem schließlich 23 von 41 Mitgliedern der Bürgerschaft zustimmten.
Langjährige Debatte um die Diagonalquerung
Die Diskussion über die Diagonalquerung zieht sich bereits über 25 Jahre hin. Laut dem ADFC Greifswald-Usedom zeigen frühere Untersuchungen, darunter eine Projektarbeit der Universität Greifswald aus dem Jahr 1998, dass eine Diagonalquerung zahlreiche Vorteile für alle Verkehrsteilnehmer mit sich bringen würde. Ein ausführliches Gutachten aus dem Jahr 2010 untermauerte diese Erkenntnisse. Auch ein wissenschaftlicher Verkehrsversuch im Jahr 2012, bei dem eine Linksabbiegerspur im Hansering gesperrt wurde, hatte das Ziel, die Sicherheit und den Verkehrsfluss zu verbessern.
Trotz dieser positiven Stimmen blieb die Umsetzung stets umstritten. Das Thema hat mittlerweile ein hohes Maß an emotionaler Beteiligung bei den Bürgern hervorgerufen, und die Entscheidung der Bürgerschaft könnte weitreichende Auswirkungen auf die künftige Verkehrsplanung in Greifswald haben. Die Ablehnung des Projekts steht nun als weiteres Kapitel in einer langjährigen Debatte, die unterschiedliche Interessen und die städtische Mobilität widerspiegelt.
Zu diesen Entwicklungen berichtete www.ndr.de, wodurch das vielschichtige Thema neue Aufmerksamkeit erhält und möglicherweise langfristige Veränderungen in der Verkehrspolitik nach sich ziehen könnte.