In einem bewegenden Abschied wurde der Martinsaltar des Klosters Wechselburg am 16. November 2024 feierlich verabschiedet. Bischof Heinrich Timmerevers und Abt Barnabas Bögle führten die Andacht, während der Wechselburger Prior Pater Maurus Kraß die beiden Seitenflügel des Altars schloss. Der Rücktransport des Altars ins Schlossmuseum Altenburg steht noch bevor, da er aus konservatorischen Gründen zurückgegeben wird. Der spätmittelalterliche Flügelaltar, der 1982 als Dauerleihgabe in die Wallfahrtskirche kam, ist vom Holzwurm befallen und benötigt dringend Restaurierung.
Ein Erbe des Heiligen Martin
Bischof Heinrich erinnerte in seiner Predigt an das Vorbild des Heiligen Martin, dessen Geist in vielen Herzen weiterlebt. Er betonte die Bedeutung von Martinsumzügen im Bistum Dresden-Meißen und die legendäre Geschichte, in der Martin seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilt. „Wieviele Martins gibt es doch in unserem Land, die Not sehen und handeln“, sagte der Bischof und forderte dazu auf, das Teilen als Weg zum Glück zu erkennen. Abt Barnabas Bögle wünschte der Diözese, dass immer mehr Menschen im Geiste Martins handeln.
Ab Ostern 2025 wird der Martinsaltar durch einen neuen Edith-Stein-Altar ersetzt, der mit einem Gemälde des Leipziger Künstlers Michael Triegel geschmückt wird. Triegel, bekannt als „Papstmaler“, bringt den Stil der italienischen Renaissance in seine Werke ein. Edith Stein, die als Jüdin geboren wurde und 1942 von den Nationalsozialisten ermordet wurde, ist die Patronin der neu gegründeten Pfarrei Limbach-Oberfrohna. Die Finanzierung des Kunstwerks erfolgt durch Spenden, mit einem Benefizkonzert am 24. November in der Wechselburger Basilika, bei dem Claudia Michaelsen hebräische Melodien spielt.