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Marquardt eröffnet in Tunesien: 1.500 neue Arbeitsplätze bis 2030!

Marquardt aus Baden-Württemberg hat in Tunesien ein neues Werk eröffnet, das bis 2030 beeindruckende 1.500 Arbeitsplätze schaffen soll – ein mutiger Schritt in einer angespannten Wirtschaftslage, der zeigt, dass die Zukunft der Automobilindustrie im Ausland liegt!

Der Autozulieferer Marquardt, mit Sitz in Rietheim-Weilheim, hat kürzlich ein neues Werk eröffnet, das bis Ende des Jahrzehnts 1.500 Arbeitsplätze schaffen soll. Doch hier kommt der Knackpunkt: Dieses Werk befindet sich nicht in Deutschland, sondern in El Fejja, Tunesien, in der Nähe der Hauptstadt Tunis. Dies wirft Fragen zur aktuellen Wirtschaftslage in Deutschland auf und zeigt, wie Unternehmen auf internationale Herausforderungen reagieren.

Marquardt ist bekannt für seine Herstellung von mechatronischen Schalt- und Bediensystemen, die nicht nur in der Autoindustrie, sondern auch in Haushaltsgeräten und industriellen Anwendungen verwendet werden. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland und der Autoindustrie plant das Unternehmen aber nicht, diese neuen Arbeitsplätze im Heimatland zu schaffen. Harald Marquardt, der Vorstandsvorsitzende, äußerte sich optimistisch über die Expansionspläne. „Inmitten einer wirtschaftlich sehr herausfordernden Zeit setzen wir mit der Eröffnung dieses neuen Werks ein klares Zeichen für die Zukunft“, erklärte er.

Expansion in Tunesien trotz Herausforderungen

Das Unternehmen hat über 50 Millionen Euro in das neue Produktionswerk investiert, in dem bereits die Produktion von Bedienoberflächen für Premiumfahrzeuge begonnen hat. Marquardt hebt die günstigen Bedingungen in Tunesien hervor: „Tunesien ist und bleibt ein zentraler Standort für uns, und die Region bietet ideale Bedingungen für unsere Wachstumspläne.“ Mit der Schaffung dieser Arbeitsplätze in Tunesien will Marquardt die internationale Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens stärken, nachdem bereits im vergangenen Jahr der Bedarf geäußert wurde, mehr Arbeitsplätze im Ausland zu schaffen.

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Es ist bemerkenswert, dass Marquardt zwar expandiert, jedoch die Vorteile dieser Expansion nicht Deutschland zugutekommen. Im Gegensatz zum neuen Werk in Tunesien soll in Deutschland, speziell in Erfurt, nur eine wesentlich kleinere Zahl von rund 200 neuen Arbeitsplätzen geschaffen werden. Dazu plant ein weiterer Zulieferer aus dem Schwarzwald ebenfalls eine Expansion, jedoch außerhalb Deutschlands. Diese Entwicklungen unterstreichen die wachsende Tendenz von Unternehmen, in Länder mit geringeren Produktionskosten zu investieren.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Die Gründe für diese Neuausrichtung sind vielschichtig. Harald Marquardt hat bereits zuvor auf die hohen Kosten für Unternehmen in Deutschland hingewiesen, zumal sich Fertigungskosten, Steuern und Auflagen signifikant erhöht haben. In einem Interview äußerte er: „Wir sind das Schlusslicht in Europa bei Steuerbelastung, Energiekosten, behördlichen Auflagen und sogar der Bildungsqualität der Berufsanfänger.“ Diese Aussage verdeutlicht nicht nur die drängenden Herausforderungen, mit denen deutsche Unternehmen konfrontiert sind, sondern zeigt auch die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Politik.

Die Eröffnung des neuen Werks ist ein Zeichen für die Zukunft des Unternehmens, doch sie reflektiert auch die gegenwärtigen Trends in der Wirtschaft. Der Autozulieferer Marquardt muss sich auf dem Wettbewerbsmarkt einen Vorteil verschaffen. Der Trend zu mehr Arbeit in Niedriglohnländern könnte weiterhin anhalten, sollte sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht deutlich verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Eröffnung des neuen Marquardt-Werks in Tunesien nicht nur eine Expansion für das Unternehmen darstellt, sondern auch ein deutliches Zeichen für die Herausforderungen der deutschen Industrie und die Notwendigkeit ist, dringend mehr Unterstützungen sowie verbesserte Bedingungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Deutschland zu bieten. Die Problematik bleibt damit brisant und dringlich.

Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.


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