Im Landkreis Lüneburg stehen große Herausforderungen bevor, denn bis Ende März 2025 müssen dort noch bis zu 921 geflüchtete Personen aufgenommen werden. Diese Zahl wurde kürzlich vom Innenministerium in Hannover an die Kreisverwaltung übermittelt. Yvonne Hobro, Erste Kreisrätin und verantwortlich für den Bereich Soziales, ist sich der schweren Aufgabe bewusst. Sie unterstreicht: „Um diese Menschen unterzubringen, arbeiten wir eng mit den Gemeinden zusammen und unterstützen sie monetär. Wir wissen, dass die Unterbringung der geflüchteten Menschen herausfordernd ist. Unser großer Dank gilt daher den Gemeinden, die alles dafür tun.“
Das Ministerium hat das Gesamtverteilkontingent für den Zeitraum von Oktober 2024 bis einschließlich März 2025 festgelegt. Dabei wird von etwa 11.000 geflüchteten Personen ausgegangen, die in diesen sechs Monaten in ganz Niedersachsen untergebracht werden müssen. Im Vergleich zum vorherigen Jahr zeigt die Statistik einen Rückgang: In den ersten neun Monaten des Vorjahres wurden 20.570 Menschen neu untergebracht, während es in diesem Jahr nur 14.170 waren.
Prognose der Verteilung
Die Verteilung der geflüchteten Personen auf die verschiedenen Landkreise und Städte richtet sich nach der Bevölkerungszahl sowie bestehenden Über- und Unterquoten in der bisherigen Flüchtlingsaufnahme. Für Lüneburg bedeutet dies konkret: Von den 921 zugewiesenen Plätzen sind lediglich 285 neu. Der Großteil – 636 Plätze – bezieht sich auf aus vorherigen Kontingenten stammende unerfüllte Quoten, da weniger Menschen Schutz gesucht haben als ursprünglich prognostiziert.
Das bedeutet auch, dass die Zahl von 921 geflüchteten Personen, die bis Ende März 2025 nach Lüneburg kommen sollen, nur eine prognostizierte Schätzung ist. Somit bleibt abzuwarten, ob diese Zahl tatsächlich erreicht wird oder ob möglicherweise weniger geflüchtete Menschen in den Landkreis ziehen werden.
Ministerin Daniela Behrens betont die Notwendigkeit weiterer Unterstützung für die Kommunen: „Uns ist bewusst, dass dies noch nicht zu einer signifikanten Entspannung der Lage in den Kommunen führt. Das Ziel der Länder und des Bundes muss es angesichts der hohen Zugangszahlen seit 2015 sein, die Zahl der Menschen, die in Deutschland und in Niedersachsen Schutz suchen, zu reduzieren und Geflüchtete in Europa fairer zu verteilen.“ Diese Äußerung verdeutlicht, dass trotz eines Rückgangs der Zahlen die Herausforderungen in den Kommunen weiterhin bestehen bleiben.
Besonders hervorzuheben ist, dass Niedersachsen die Erstaufnahmekapazitäten ausbaut und Personen mit geringer Bleibeperspektive in der Regel nicht auf die Kommunen verteilt. Diese Menschen verbleiben bis zu ihrer Ausreise in den Einrichtungen der Landesaufnahmebehörde.
Für die Kommunen im Landkreis Lüneburg ist die aktuelle Zahl von 921 zu erwartenden geflüchteten Personen wichtig, da sie als Orientierungshilfe für weitere Planungen dient. Die endgültige Verteilung dieser Personen innerhalb der Gemeinden wird in kommenden Gesprächen mit den Verantwortlichen erörtert. Dies ist ein weiterer Schritt in einem sich ständig verändernden Feld, in dem flexible Lösungen notwendig sind, um die Bedürfnisse der geflüchteten Menschen und die Möglichkeiten der Kommunen auszubalancieren.
Für weiterführende Details zur Situation in Niedersachsen sei auf die Berichterstattung auf www.landeszeitung.de verwiesen.
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