Lübeck. In Lübeck gibt es aktuell eine Mischung aus Fortschritt und Geduld, wenn es um Baustellen geht. Während die neue Bahnhofsbrücke rechtzeitig abgeschlossen wurde – ein bemerkenswertes Beispiel für Einhaltung von Bauzeiten, das heutzutage selten ist – verharren andere Straßen in einem Zustand, der nicht viel Aufmunterung bietet.
Die Projektleiterin Ulrike Schölkopf hat mit ihrem Team allen Grund zur Freude: Die Bahnhofsbrücke ist pünktlich fertiggestellt worden, ein Umstand, der mit einer besonderen Feier gewürdigt wurde. Bürgermeister haben traditionell ein Faible für solch festliche Anlässe, und was könnte besser zur Feier passen als eine großzügige Verteilung von Lübecker Marzipan?
Neuigkeiten zur Beckergrube
Während sich die Euphorie um die Bahnhofsbrücke hält, gibt es in der Beckergrube weniger erfreuliche Nachrichten. Am Dienstag, dem 15. Oktober, wurde die Straße in ihrem oberen Bereich gesperrt. Hier stehen umfangreiche Arbeiten an, die für eine Dauer von zwei Jahren angesetzt sind. Auch wenn das Ergebnis hoffentlich eine ansehnlichere Umgebung bringen wird, ist es für die Anwohner und Geschäftsleute eine lange Zeit, die sie durchhalten müssen.
Die Sorge um Dauer und Verlauf der Arbeiten ist in der Breiten Straße nicht unberechtigt. Diese Straße war aufgrund ihres maroden Zustands dringend für eine Renovierung fällig. Ursprünglich waren die Arbeiten von März 2022 bis Herbst 2023 angekündigt, doch mittlerweile erstreckt sich der Zeitplan bis ins Jahr 2024, und die Baustellen sehen alles andere als abgeschlossen aus. Dies führt zu Fragen über die Zuverlässigkeit und Effizienz der Baustellenorganisation, insbesondere im Vergleich zur erfolgreich abgeschlossenen Bahnhofsbrücke.
Ein Unterschied, der nicht übersehen werden kann. Während das Tempo der Bahnhofsbrücke als Vorbild dienen könnte, bleibt zu hoffen, dass ähnliche Fortschritte auch in der Beckergrube und in der Breiten Straße erzielt werden. Denn was wäre Lübeck schließlich ohne gut gestaltete Straßen, die sowohl Einheimischen als auch Besuchern Freude bereiten?
So bleibt anzumerken, dass in einer Stadt, deren Bauprojekte so unterschiedlich schnell voranschreiten, die Hoffnung besteht, dass es auch in den anderen Bereichen bald zu positiven Nachrichten kommen könnte. Wer weiß, vielleicht gibt es am Ende der Beckergrube doch noch ein Stück Marzipan vom Bürgermeister, als Zeichen der Wertschätzung für die Geduld, die die Anwohner aufbringen müssen.
LN
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