Das kritisch wichtige LNG-Terminal in Wilhelmshaven steht ab Januar 2025 vor einer monatelangen Stilllegung. Laut dem Betreiber, der Deutschen Energy Terminal GmbH, wird die Kapazität des Terminals vom 5. Januar bis 1. Mai aufgrund fehlender Nachfrage für Flüssigerdgas (LNG) nicht vermarktet. Dies wurde in einer Pflichtmitteilung auf der europäischen Gasversorger-Plattform GIE bekannt gegeben, wie Merkur berichtete.
Der Rückgang der Nachfrage ist alarmierend für ein Terminal, das erst vor zwei Jahren mit großem Pomp eröffnet wurde, um die Gasversorgung in Deutschland nach dem Stopp russischer Erdgaslieferungen zu sichern. Bereits in den letzten Monaten war das Terminal nur zu etwa 45 Prozent ausgelastet, und auch das Terminal in Brunsbüttel hat angekündigt, den Betrieb vorübergehend einzustellen. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die wirtschaftliche Tragfähigkeit der LNG-Terminals auf, da die Entgelte zu den höchsten in Europa zählen, während nun die Versorgung durch Pipeline-Gas aus Norwegen und den Niederlanden stabil zu sein scheint, berichtete NWZonline.
Geplante Inbetriebnahme von zusätzlichen Terminals
Es sind jedoch weitere LNG-Terminals in Planung, die im ersten Quartal 2025 in Wilhelmshaven und Stade die Produktion aufnehmen sollen. Die Deutsche Energy Terminal betont weiterhin, dass ihre Kapazitäten als Kriseninstrument bereitstehen. Angesichts der gesunkenen Gaspreise evaluieren die Betreiber derzeit die zukünftige Vermarktung und deren Anpassung an die Marktnachfrage.
Ein weiterer Punkt der Sorge bleibt die Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen das Land Niedersachsen. Diese bezieht sich auf umstrittene Chlorreinigungsverfahren im Terminal Wilhelmshaven, während der Sprecher des Landes betont, dass die Grenzwerte nicht überschritten werden. Eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig wird in Kürze erwartet, was die zukünftige betriebliche Ausrichtung des Terminals weiter beeinflussen könnte.