Kühltürme von Gundremmingen gesprengt – Atommüll bleibt ein Problem!
Am 25. Oktober 2025 wurden die Kühltürme des AKW Gundremmingen gesprengt. Trotz des Rückbaus bleiben Atommüllprobleme bestehen.

Kühltürme von Gundremmingen gesprengt – Atommüll bleibt ein Problem!
Am 25. Oktober 2025 wurden die Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks Gundremmingen sprengtechnisch abgerissen. Die kontrollierte Sprengung, durchgeführt von Spezialisten eines deutschen Sprengunternehmens, dauerte rund 45 Sekunden. Die beiden Kühltürme, die zwischen 1977 und 1980 erbaut wurden und jeweils 160 Meter hoch waren, fielen senkrecht in sich zusammen und wurden dabei von etwa 30.000 Zuschauern verfolgt, trotz regnerischen Wetters. Mit rund 600 Kilogramm Sprengstoff, verteilt auf 1.800 Bohrlöchern, wurde der Rückbau des AKW, das als einer der größten Atomstandorte Deutschlands gilt, fortgesetzt. Tagesschau berichtet, dass die Kühltürme während ihrer Betriebsphase nicht mit Radioaktivität in Berührung gekommen sind.
Die Sprengung der Kühltürme ist Teil des planmäßigen Rückbaus des Kernkraftwerks. Block C wurde 2021 stillgelegt, nach dem bereits Block B im Jahr 2017 außer Betrieb genommen wurde. Insgesamt soll der Rückbau bis in die 2030er-Jahre abgeschlossen sein. Während der Betriebszeit ab 1984 produzierte die Anlage jährlich etwa 20 Milliarden Kilowattstunden Strom und trug somit zu einem Viertel der bayerischen Stromerzeugung bei.
Atommüllproblematik in Gundremmingen
Trotz der bedeutenden Fortschritte beim Rückbau bleiben die ungelösten Atommüllprobleme in Gundremmingen bestehen. Auch wenn die Kühltürme nun nicht mehr stehen, lagert der Atommüll weiterhin in Zwischenlagern, die als unzureichend in Bezug auf den Schutz vor gefährlichem Inhalt kritisiert werden. Laut ÖkoNews verfügen diese Zwischenlager nicht über ausreichende Reparaturmöglichkeiten für beschädigte Lagerbehälter, auch Castoren genannt. Ein gezielter Angriff auf die Lager könnte verheerende Folgen für Mensch und Umwelt haben.
Helge Bauer von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt unterstreicht den symbolischen Charakter der Kühlturmsprengung im Kontext des Rückbaus der AKWs in Deutschland. Er fordert ein umfassendes Lagerkonzept, das die Zwischenlagerung über einen Zeitraum von bis zu 100 Jahren berücksichtigt. Das bedeutet, dass eine dauerhafte Lösung für die sichere Lagerung des Atommülls dringend benötigt wird.
Fortschritte beim Rückbau anderer AKWs in Deutschland
Währenddessen zeigt der Rückbau anderer Kernkraftwerke in Deutschland Fortschritte. Laut Deutsche Wirtschaftsnachrichten wird der Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser bis 2032 dauern, während weitere Standorte wie Stade und Würgassen ebenfalls in den Rückbauphasen sind. Der Rückbau ist ein komplexer und kostenintensiver Prozess, der für jeden Reaktorblock auf etwa eine Milliarde Euro geschätzt wird.
Obwohl die Sprengung der Kühltürme in Gundremmingen als Teil eines umfassenden Rückbaus gefeiert wird, bleibt die Herausforderung des Atommülls eine akute und ungelöste Problematik, die auch in Zukunft die Verantwortlichen beschäftigen wird.