Niederländische und französische Ermittler haben mit Unterstützung von Europol eine massive Kommunikationsplattform für Kriminelle, bekannt als MATRIX, abgeschaltet. Diese Plattform wurde von rund 8000 Verdächtigen genutzt, um illegale Aktivitäten zu koordinieren und der Polizei zu entkommen. Laut Informationen von Krone.at war die Plattform technologisch ausgereift und bot Funktionen wie verschlüsselte Nachrichten, abhörsichere Telefonate und die Verfolgung von Zahlungsverkehr, wodurch sie für Kriminelle äußerst attraktiv war. Um Zugang zu MATRIX zu erhalten, war eine Einladung notwendig, und die Nutzung kostete etwa 3000 Euro pro Jahr.
Im Zuge der Operation, die den Namen „Operation Passionflower“ trägt, konnten die Behörden in drei Monaten rund 2,3 Millionen Nachrichten in 33 verschiedenen Sprachen abfangen und analysieren. Wie BleepingComputer.com berichtete, wurde MATRIX ursprünglich entdeckt, als das Handy eines Schützen, der einen Mord an dem Journalisten Peter R. de Vries versuchte, sichergestellt wurde und auf dem die Plattform installiert war. Diese gemeinsamen Ermittlungen führten zu Festnahmen in mehreren Ländern, darunter Spanien, wo ein 52-jähriger litauischer Mann, der verdächtigt wird, der Betreiber von MATRIX zu sein, verhaftet wurde.
Razzien und Beschlagnahmungen
Die Razzia erfolgte heute in vier Ländern, wobei insgesamt 40 Server in Frankreich und Deutschland abgeschaltet wurden, während die Polizei zudem 970 verschlüsselte Telefone sowie Bargeld und Kryptowährungen im Wert von beinahe 650.000 Dollar beschlagnahmte. Die Behörden warnen die Nutzer der Plattform über einen Hinweis auf der MATRIX-Website, dass ihre Kommunikation aufgedeckt wurde und die Ermittlungen fortgesetzt werden. Während die Betreiber der Plattform von deren technischer Überlegenheit überzeugt waren, zeigt sich einmal mehr, dass die Polizei in der Lage ist, auch komplexe Infrastrukturen zu durchbrechen und bedeutende Beweise gegen Kriminelle zu sichern, wie es bereits bei ähnlichen Plattformen geschehen ist.
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