In München, speziell in der Untersbergstraße in Giesing, dröhnt es derzeit von den Rufen der Dohlen! Diese oft übersehenen Vögel, die sich durch ihr helles „Kjack“ vom lauteren „Krah“ der Saatkrähe unterscheiden, kehren in Scharen zurück! Nach einschlägigen Informationen des Vogelexperten Heinz Sedlmeier, Geschäftsführer des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz, kehren nun rund 1000 dieser faszinierenden Rabenvögel in die Stadt zurück. Ein Anblick, der die Straßen mit aufregendem Leben erfüllt!
Die Dohlen, früher in der Stadt verbreitet, galten als „quasi ausgestorben“. Nun erleben wir eine Rückkehr, die durch die Ankunft zahlreicher Saatkrähenschwärme begleitet wird. Diese außergewöhnliche Ansammlung der Vögel zieht aus verschiedenen Regionen Europas in die urbane Umgebung – aus Polen, der Ukraine und Russland. „Schwarmvögel favorisieren mehr und mehr die Stadtzentren“, erklärt Sedlmeier. In den belebten Straßen sind sie sicher vor natürlichen Feinden wie Baummardern! Das ist der Ort, an dem sie in Ruhe ihren Schlafplatz finden und so ungestört ihr Leben genießen können.
Ein ungewöhnliches Phänomen
Der Winter bringt für diese Vögel nicht nur einen Rückkehr, sondern auch eine Überraschung. Die Dohle und die Saatkrähe bilden ungewöhnlicherweise dieses Jahr bereits sehr früh im Winter Schwärme. „Das könnte an den schlechten Wetterverhältnissen in ihren Heimatländern liegen“, erläutert Sedlmeier. Normalerweise treffen diese Vögel erst ab November in München ein. Die Stadt avanciert zur Winterheimat dieser gefiederten „Stadtbewohner“!
Die Dohle, als einzige Krähe, die in Gebäuden nistet, findet in Kirchen einen geschützten Raum. Ihr Speiseplan ist eher vegetarisch – hier werden Bodenfrüchte, vor allem Samen, bevorzugt. Allerdings hatte diese Vogelart in den letzten Jahren mit Nahrungsmangel in München zu kämpfen! Sie haben sich jedoch clever angepasst und nutzen die Autos, um Nüsse zu knacken. Der Fluss aus Rufen wird bis Februar anhalten, bevor die meisten Rabenvögel wieder in ihre Brutgebiete zurückfliegen. So wird das „Kjack“ noch eine Weile die Stadt begleiten!
Details zur Meldung