In Radebeul gibt es aktuell Spannungen zwischen einem Anwohner und dem Jugend- und Kulturzentrum „Weißes Haus“. Michael F., ein kritischer Nachbar, beklagt sich über stetige Ruhestörungen, die seiner Meinung nach mit der zunehmenden Ausrichtung des Hauses auf Technoveranstaltungen einhergehen. „Das Weiße Haus hat sich über die Jahre immer mehr zu einem Technoclub entwickelt“, äußert er sich besorgt und hinterfragt die Qualität der Jugendarbeit in der Stadt.
Der Jugendsozialarbeiter Peter Heilsberg erwidert, dass die Beschwerden von Michael F. übertrieben seien. Seiner Meinung nach sei er „prinzipiell gegen alles, was auf dem Gelände Kötzschenbrodaer Straße 60 passiert“. Der Konflikt spitzt sich insbesondere zu, weil die Lärmmessungen angeblich Werte von über 85 Dezibel ergeben haben, was in der Wohngegend für zunehmende Verärgerung sorgt.
Gute Jugendarbeit oder Lärmbelastung?
Laut Michael F. gehören laute Technoveranstaltungen nicht zur guten Jugendarbeit. Er stellt die Frage, ob eine selbstverwaltete Jugendarbeit nicht an Verwahrlosung grenzt, insbesondere wenn Lärm und Drogenkonsum vermutet werden. Heilsberg versucht, diesem Bild entgegenzuwirken und betont, dass seine Aufgabe nicht nur die Betreuung der Jugendlichen sei, sondern auch eine aktive Ansprache bei Lärmbelästigungen.
Obwohl die Lautstärke während Events stören kann, unternimmt man bereits Schritte zur Lärmreduzierung. So wurden neue Wände und Türen installiert, und es gibt Pläne, die Kaution für Veranstaltungen zu erhöhen, um die Jugendlichen für mögliche Lärmprobleme verantwortlich zu machen. „Das tut denen schon sehr weh“, sagt Heilsberg und zeigt, dass man ernsthaft um ein friedliches Miteinander bemüht ist.
Zukunft des Weißen Hauses
Das Weiße Haus wird im kommenden Jahr 20 Jahre alt und hat seit 2017 eine neue Trägerschaft. Die Förderung durch die Stadt Radebeul umfasst bedeutende Summen, doch Michael F. stellt die Verwendung dieser Mittel infrage und kritisiert, dass Informationen über die Veranstaltungen und Kurse schwer zu finden sind.
Die Diskussion rund um den geplanten umweltfreundlichen Umbau des Lößnitzbachs hat den Konflikt zwischen den Beteiligten weiter verschärft. Ein sechsmeterhoher Erdwall oder zusätzliche Lärmschutzwände könnten die Lösung bringen. Hierbei ist die Stadtverwaltung gefragt, eine Entscheidung zu treffen, die sowohl der Jugendarbeit als auch den Anwohnern gerecht wird.
Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Der Dialog zwischen michael f. und den Verantwortlichen des Weißen Hauses wird weiterhin gesucht, um eine Lösung zu finden, die die Lärmbelästigung in den Griff bekommt und gleichzeitig die Bedürfnisse der Jugendlichen in der Stadt berücksichtigt.
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