Klimakrise: Deutschlands Glaubwürdigkeit auf dem Spiel bei COP30!
COP30 in Brasilien: Deutschland steht unter Druck, Fortschritte im Klimaschutz zu zeigen. Methanreduktion und fossile Energien im Fokus.

Klimakrise: Deutschlands Glaubwürdigkeit auf dem Spiel bei COP30!
Die internationale Klimakonferenz COP30 hat heute, am 18. November 2025, ihre zweite Woche in Belèm, Brasilien, begonnen. Diese Konferenz, die unter dem Motto „Mutirão“ steht, symbolisiert gemeinschaftliche Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Belèm, gelegen im Amazonasgebiet, ist von zentraler Bedeutung für die Biodiversität und CO2-Speicherung. Hier treffen sich Entscheidungsträger, um verbindliche Vereinbarungen zur Begrenzung der globalen Erwärmung unter 2 Grad zu entwickeln, zehn Jahre nach dem Übereinkommen von Paris.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich der Fortschritte im Klimaschutz. Laut ÖkoNews ist Deutschland mit einem Glaubwürdigkeitsproblem konfrontiert, insbesondere nach dem Beschluss zur Absenkung der Flugticketsteuer. Umweltminister Carsten Schneider (SPD) vertritt Deutschland auf der Konferenz, während BUND-Geschäftsführerin Verena Graichen ein sofortiges Ende fossiler Energien, einschließlich Erdgas, fordert.
Globale Methanemissionen im Fokus
Ein zentrales Thema der COP30 ist die Reduktion von Methanemissionen, die für rund ein Drittel der globalen Erderwärmung verantwortlich sind. Bei der Global Methane Pledge Ministerial haben sich 159 Staaten und die EU verpflichtet, die Methanemissionen bis 2030 um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken. Diese Initiative, die auf der COP26 ins Leben gerufen wurde, hat bereits Fortschritte erzielt. So berichten Experten von Focus, dass 80 Prozent der Maßnahmen zur Methanreduktion kostengünstig umsetzbar sind.
Zudem könnte eine umfassende Umsetzung dieser Maßnahmen bis 2030 jährlich 180.000 Menschen vor vorzeitigem Tod durch Luftverschmutzung bewahren und 19 Millionen Tonnen Ernteausfälle vermeiden. Graichen betont, dass Deutschland zu seinen Zusagen stehen und die EU-Methanverordnung ambitioniert umsetzen müsse. Diese Dringlichkeit wird auch von Raena Garcia von Friends of the Earth USA unterstützt, die vor den Gefahren einer Schwächung der EU-Methanrichtlinien warnt.
Notwendige Maßnahmen und Perspektiven
Im Rahmen des Global Methane Status Reports, der während der COP30 vorgestellt wurde, wird deutlich, dass neue Vorschriften in Europa und Nordamerika sowie ein langsameres Wachstum im Erdgas-Sektor entscheidend zur Senkung der Methan-Emissionen beitragen. Nationale Klimapläne könnten bis 2030 eine Reduktion um 8 Prozent gegenüber 2020 ermöglichen, vorausgesetzt, alle Länder nehmen ihre Verpflichtungen ernst.
Dennoch bleibt eine große Lücke zu den erforderlichen Reduktionen; eine neue Runde der nationalen Klimaschutzbeiträge ist bis 2025 fällig, jedoch haben bis Ende September 2025 nur 64 Staaten neue NDCs eingereicht. BUND und Friends of the Earth US fordern die EU auf, ihren Klima- und Energierahmen zu schützen und keine Forderungen zu unterstützen, die den Import von Methangas erleichtern würden.
Die Klimakonferenz COP30 findet in einer Zeit statt, in der Klimafinanzen für Entwicklungsländer von zentraler Bedeutung sind. Die angestrebte Klimafinanzierung soll bis 2035 auf 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr ansteigen. Diese Bemühungen sind besonders wichtig für die vom Klimawandel betroffenen indigenen Völker der Amazonasregion, die bisher nur einen geringen Beitrag zur weltweiten Klimaerwärmung geleistet haben. Gleichzeitig wird die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit in Klimaschutzmaßnahmen immer deutlicher.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um konkrete Umsetzungspläne und überprüfbare Mechanismen zur Bekämpfung des Klimawandels zu entwickeln. Jedes vermiedene zehntel Grad Erwärmung ist für den globalen Klimaschutz von enormer Bedeutung.