Ein neuer Blick auf die kulinarischen Gewohnheiten der Briten entblößt alarmierende Wahrheiten: Trotz der Pflicht zur Kalorienkennzeichnung in großen Restaurants und Fast-Food-Ketten gibt es kaum Anzeichen für eine Verhaltensänderung seit der Einführung im Jahr 2022. Laut einer umfassenden Untersuchung, die in der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht wurde, gaben nur 22 Prozent der Gäste an, dass sie die Kalorienangaben nutzen, um gesündere Entscheidungen zu treffen. Die Studie umfasste 330 Restaurants und befragte fast 6.600 Gäste.
Schockierende Ergebnisse der Studie
Die Untersuchung zeigt, dass die durchschnittlichen Kunden den Kaloriengehalt ihrer Mahlzeiten stark unterschätzten. Vor der Kalorienkennzeichnung bemerkten lediglich 16,5 Prozent der Befragten diese Informationen, nach Einführung stieg dieser Anteil nur auf 31,8 Prozent. In England kämpfen rund 26,2 Prozent der Erwachsenen mit Fettleibigkeit, und die Regierung erhofft sich durch solche Maßnahmen eine positive Wende. Doch der Effekt scheint bislang gering zu sein, wie die Forscher der Universität Liverpool und deren Partnerinstitutionen feststellen mussten.
Nicht nur die Briten stehen vor der Herausforderung, Verbrauchern die Nährwertqualität ihrer Nahrungsmittel verständlich zu machen. In mehreren anderen europäischen Ländern, darunter Frankreich und Deutschland, wurde das Nutri-Score-System eingeführt, welches Lebensmitteln im Supermarkt eine farbkodierte Bewertung auf Basis des Nährwerts zuweist. Dies könnte eine effektivere Methode sein, um gesundheitsbewusste Entscheidungen zu fördern. In Deutschland sind zudem Vorschriften wie die Mindestschriftgröße von 1,2 mm für Etiketten zu beachten, damit alle Angaben klar und unmissverständlich sind, wie offizielle Richtlinien verdeutlichen.
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