Radebeul. In einem überraschenden Schritt für die bevorstehenden Bundestagswahlen hat der SPD-Kreisverband Meißen den erst 19-jährigen Leonhard Weist als Direktkandidaten nominiert. Weist, der derzeit einen Freiwilligendienst leistet und bereits als Stadtrat in seiner Heimatstadt aktiv ist, wurde auf der Wahlkreiskonferenz einstimmig gewählt. Die nächste Bundestagswahl ist zwar für September 2025 angesetzt, doch nach dem plötzlichen Ende der Ampelkoalition in Berlin scheinen vorzeitige Neuwahlen unausweichlich.
Leonhard Weist bringt bereits eine beeindruckende politische Laufbahn mit. Als ehemaliger Schülersprecher am Lößnitzgymnasium, Vorstand im Landesschülerrat Sachsen und sächsischer Delegierter für die Bundesschülerkonferenz hat er sich frühzeitig in der Politik engagiert. Nach seinem Abitur in diesem Jahr wurde er in den Radebeuler Stadtrat gewählt und führt dort die SPD-Fraktion. Weist ist zudem aktives Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), in der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und bei den Naturfreunden.
Kreisvorstand wurde neu gewählt
In seiner ersten Stellungnahme zur Nominierung äußerte Weist: „Ich freue mich auf den Wahlkampf. Es gilt jetzt in diesen schwierigen Zeiten zu zeigen, dass populistisches Treten nach unten keine Zukunft hat.“ Er betont die Notwendigkeit stabiler Politik und möchte sich für eine gerechtere Vermögensverteilung sowie für die Verbesserung der Lebensqualität zwischen Stadt und Land einsetzen. Besonders wichtig ist ihm ein Steuersystem, das Superreiche stärker zur Kasse bittet.
Die Kreis-SPD hat zudem einen neuen Vorstand gewählt. Der Radebeuler Andreas Schurig, ehemaliger sächsischer Datenschutzbeauftragter, übernimmt den Vorsitz. Susann Rüthrich wurde zur Vize-Vorsitzenden gewählt, während Thomas Weist als Schatzmeister fungiert. Weitere Vorstandsmitglieder sind Gundula Sell, Elisabeth Ball, Martin Dulig, Robert Matzke, Jürgen Schmidt und Wolfgang Länder.